Solidaritätsaktion für den Papst

"Deutschland Pro Papa"

Am Sonntag feierte Papst Benedikt XVI. Namenstag. Die neue Aktion "Deutschland Pro Papa" veranstaltete deshalb in Köln und München eine Solidaritätskundgebung für den Heiligen Vater. Der Papst bedankte sich prompt für die Unterstützung.

 (DR)

Rund 4.000 Katholiken haben am Sonntag in Köln und München ihre Solidarität mit dem Papst bekundet. In München kamen nach Angaben der Veranstalter rund 2.500 Menschen zu einer Kundgebung, die von einer Aktion mit dem Namen «Deutschland Pro Papa» veranstaltet wurde. In Köln waren es nach Schätzungen rund 1.000 Teilnehmer. In Castelgandolfo dankte Benedikt XVI. für die Solidaritätsbezeugungen in seiner Heimat.

Vorbild für die Veranstaltungen, die am Namenstag des heiligen Benedikt stattfanden, war die Großdemonstration Mitte Mai auf dem Petersplatz in Rom mit 200.000 Teilnehmern. «Wir wollen zeigen, dass es auch in Deutschland entgegen dem Anschein noch viele Katholiken gibt, die in Liebe und Treue zu ihrem Papst und ihrer Kirche stehen», sagte Initiatorin Sabine Beschmann.

Nach ihrer Meinung ist die katholische Kirche durch die Missbrauchsfälle in ein sehr schlechtes Licht gerückt worden. «So sehr ich den Missbrauch und die Täter verurteile, so sehr habe ich mich auch über die einseitige Berichterstattung in den Medien geärgert», sagte sie im Vorfeld dem Internetportal katholisch.de. Die Kundgebungen sollten zeigen, dass die Kirche anders ist «als das von den Medien gezeichnete Zerrbild».

Auch Kirchenmänner machen mit
In München betonte Erzbischof Reinhard Marx in einem vom früheren Weihbischof Franz Dietl verlesenen Grußwort, es tue gut zu erleben, dass katholische Christen den Mut fänden, sich zur Kirche, zum Glauben und zum Papst zu bekennen. Das sei nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der die Kirche seit Monaten in der Kritik stehe. Auch wenn manche Berichte überzogen gewesen seien, dürfe niemanden unberührt lassen, was Kindern und Jugendlichen angetan worden sei, betonte Marx.

Der Erzbischof sprach sich dafür aus, alles aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sich derartige Vorfälle nicht mehr wiederholten. Berechtigte Kritik sei legitim, «und wir tun gut daran, sie uns zu Herzen zu nehmen». Gleichzeitig warnte Marx davor, alle Priester unter Generalverdacht zu stellen. Deshalb sei es wichtig, dass Christen ein öffentliches Zeugnis zu Jesus und ihrer Kirche geben. Mit Papst Benedikt XVI. wisse man sich in diesen Tagen im Herzen und im Gebet verbunden. An der Veranstaltung beteiligten sich unter anderem Vertreter von Jugend 2000, dem Neokatechumenat, der Marianischen Bewegung, die Katholischen Pfadfinder Europas und die Charismatische Erneuerung.

In Köln sagte Weihbischof Klaus Dick bei einem Gottesdienst im Dom, wie seine Vorgänger sei Papst Benedikt XVI. ein großes Vorbild für das Christsein. Der Autor Michael Hesemann beklagte bei der Kundgebung mit Blick auf den Missbrauchsskandal, dass die Kirche insgesamt für die Vergehen einzelner Priester verantwortlich gemacht werde.

Papst dankt
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt dieses Jahres in der Sommerresidenz Castelgandolfo hat sich Papst Benedikt XVI. mit einem besonderen Gruß an die deutschen Pilger gewandt. Im Anschluss an das Mittagsgebet am Sonntag dankte er für die  Solidaritätskundgebungen in seiner Heimat.