Katholische Kirche will Missbrauchs-Studie neu vergeben

Bischof Ackermann sichtet Bewerbungen

Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und dessen Leiter Christian Pfeiffer, soll die Missbrauchs-Studie neu vergeben werden.

 (DR)

Für das Forschungsprojekt "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" haben sich mehrere interdisziplinäre Forschungsverbünde beworben. Die Bewerbungsfrist für eine neue Studie sei am 31. Oktober ausgelaufen, teilte der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischöfe, am Montag mit. Der zweite Anlauf war nötig geworden, nachdem die Bischofskonferenz die Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen im Januar 2013 gekündigt hatte.

Zunächst sichtet nun den Angaben zufolge ein Beraterkreis die Bewebungen, anschließend entscheidet der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz. Forschungsziele seien nach wie vor die Erhebung von verlässlichem Zahlenmaterial sowie die Untersuchung von Täterstrategien, Opfererleben und institutionellen Aspekten. Die Erkenntnisse sollen vor allem in die diözesane Präventionsarbeit einfließen, die Teil der Aufarbeitungsarbeit der Deutschen Bischofskonferenz ist. Das Projekt soll transparent geplant sein und im Zusammenwirken mehrerer Verbundpartner wie Hochschulen, Fachhochschulen oder anderen wissenschaftliche Einrichtungen erfolgen.

Die katholische Kirche hatte Anfang des Jahres die Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen mit der Begründung aufgekündigt, dass für eine Zusammenarbeit mit dem Leiter des Instituts, Christian Pfeiffer, keine Grundlage mehr bestehe. Der Kriminologe hingegen warf der Kirche vor, Zensur auszuüben und die Forschung kontrollieren zu wollen.


Quelle:
epd