Kardinal Marx verteidigt Kurs von Papst Franziskus

"Eine Synode ist ein Auf und Ab"

Kardinal Reinhard Marx verteidigt den Kurs von Papst Franziskus. Viele Themen, über die während der Weltbischofssynode im Vatikan diskutiert wurde, seien "bisher unverhandelbar" gewesen.

Marx bei Familiensynode (KNA)
Marx bei Familiensynode / ( KNA )

"Eine Synode ist ein Auf und Ab", so Marx. Kompromisse gehörten dazu, aber: "Auf die Richtung kommt es an!" Die deutsche Diskussionslage habe sich im Zwischenbericht zur Halbzeit der Synode durchaus widergespiegelt.

"Kompromisstext" zum Abschluss

Den Abschlussbericht bezeichnete Marx als "Kompromisstext", der Ausgangspunkt für weitere Diskussionen sein solle. Dafür wünsche er sich "unbedingt" die Einmischung der Gläubigen in Deutschland.

Ein "Aha-Erlebnis" sei für ihn gewesen, dass die Kirche in Deutschland und Europa nicht alleine mit ihren Problemen sei. "Es ist ja in den letzten Jahren durchaus insinuiert worden, ein anderer Umgang mit Wiederverheirateten oder mit Homosexuellen sei ein Phänomen des dekadenten Westens, und in der Weltkirche spielten diese Anliegen keine Rolle." Im Gespräch mit Kollegen aus Asien und Afrika habe er gemerkt, dass das nicht der Fall sei. Diese Themen seien "nicht erledigt", betonte Marx.

Marx: nicht nur Mehrheiten fürs eigene Lager organisieren

Der Kardinal warnte davor, den "Aufbruch in der Kirche" dafür zu missbrauchen, "nur Mehrheiten fürs eigene Lager zu organisieren". Wer jetzt so handle, habe "den Geist dieses Papstes nicht verstanden".

Franziskus habe sich "mit seinem ganz eigenen Zutun und Mut auf den Weg gemacht". Der Papst wolle Bewegung und wisse genau, was er tue, betonte Marx.

 


Quelle:
KNA