Tebartz-van Elst, der am Mittwoch 54 Jahre alt wird, hatte in den vergangenen Wochen mehrfach signalisiert, er würde gerne in sein Bistum zurückkommen. Der Bischof steht wegen des Bauprojekts am Limburger Domberg und seiner Amtsführung in der Kritik. Papst Franziskus hatte am 23. Oktober entschieden, dass der Bischof bis zur Klärung der Vorwürfe eine Auszeit nehmen soll; er legt ihm nahe, diese außerhalb seiner Diözese zu verbringen. Zuletzt hielt sich der Bischof im bayerischen Benediktinerkloster Metten auf.
Katholiken werden verantwortlich gemacht
Die Diözesanversammlung zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass der Papst "mit klarem Blick auf unsere Diözese schaut". Engagierte Katholiken müssten sich öffentlich für ihren Einsatz rechtfertigen und würden mitverantwortlich gemacht für Entscheidungen, in die sie in keiner Weise einbezogen worden seien, heißt es in der Erklärung. Um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückzugewinnen, seien transparente Informationen und die sorgfältige Prüfung der Vorgänge um den Bau des Bischofshauses unabdingbar.
"Es gibt keinen Kirchenkampf"
Generalvikar Wolfgang Rösch, der an der Sitzung teilnahm, erklärte, es gebe keinen Kirchenkampf zwischen einem romtreuen Bischof und einem aufmüpfigen Bistum: "Es geht um ganz menschliche Dinge", sagte er. Um konstruktiv damit umgehen zu können, brauche es die gründliche Aufarbeitung, aber auch innere Ruhe und Gelassenheit, die aus dem Glauben komme. "Wir müssen das kluge Maß zurückgewinnen."
Werbung für "konstruktives Miteinander"
Rösch warb für eine gute Streitkultur, zu der Respekt vor anderen Meinungen und Menschen gehöre. Ihm gehe es darum, in der Zeit bis zu einer Entscheidung über die Zukunft des Bistums die Verwaltungsabläufe sicherzustellen und für ein konstruktives Miteinander zu werben. Die Präsidentin der Diözesanversammlung, Ingeborg Schillai, ermunterte die Gläubigen, sich nicht zurückzuziehen, sondern sich weiter für das Bistum und für die Weitergabe des Evangeliums zu engagieren.