Mit ihnen und anderem Kriegsmaterial förderten sie Kriege und Bürgerkriege, durch die sich der Kontinent in seiner Entwicklung selbst behindere, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag. "Nicht Waffen, sondern Pflüge nach Afrika." Die Bundesregierung und die deutsche Industrie müssten ihre Politik und ihre Handelsbeziehungen gründlich überdenken.
In etlichen Staaten Afrikas herrschten autokratische Machthaber und Systeme, die von Europa und den USA gestützt würden, weil sie mit diesen ihre Bedürfnisse nach Öl, Gas und anderen Bodenschätzen am besten organisieren könnten, erklärte der Erzbischof weiter. "Dass es in Afrika so wenig Demokratie und zuviel Korruption gibt, ist auch unsere Schuld."
Anlass: Afrikatag der Kirche
Schick forderte die Staaten zu mehr Selbstlosigkeit in den politischen Beziehungen auf. "Weil wir in der Politik und in den Handelsbeziehungen nach dem Prinzip handeln: 'Was uns nützt, nehmen wir', verhindern wir mit der Entwicklungspolitik Entwicklung in Afrika. Das wird sich auf Dauer aber auch gegen uns richten."
Schick erinnerte zugleich an die Chancen des Kontinents. "Die meisten Nationen Afrikas sind reich, reicher als Deutschland, an jungen Menschen, an Natur- und Bodenschätzen." Deshalb könne Afrika auch auf eigenen Beinen stehen. Dazu brauche es einen innerafrikanischen Austausch zwischen den Nationen. "Die Afrikaner müssen sich viel stärker verbinden und solidarisch werden."
Schick äußerte sich anlässlich des Afrikatags der katholischen Kirche am 6. Januar. Er wurde 1891 von Papst Leo XIII. ursprünglich zur Bekämpfung der Sklaverei eingeführt. Seit 116 Jahren appelliert die katholische Kirche an ihre Gläubigen, durch Spenden und Gebete an einer besseren Zukunft für die Ärmsten in Afrika mitzugestalten.