Mit einem Multikulturfest haben rund 1.300 Menschen am Samstagabend in Aachen friedlich gegen eine Neonazi-Demonstration protestiert. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag folgten allein 1.100 Bürger dem Aufruf des gesellschaftlichen Bündnisses "Aachener Runder Tisch gegen Rechts". Im Stadtzentrum feierten sie unter dem Motto "Bunt statt Braun" mit Comedy und Musik aus verschiedenen Ländern. Knapp 200 Menschen demonstrierten zudem bei einer gesonderten Veranstaltung "Gegen Rassismus - für grenzenlose Solidarität", erklärte Polizeisprecher Werner Schneider.
Anlass war eine Demonstration der rechtsextremen Partei "Die Rechte" gegen Multikultur. Nach Angaben der Polizei, die mit rund 1.000 Beamten im Einsatz war, waren etwa 100 Neonazis nach Aachen gekommen.
"Wir sind Aachen - Nazis sind es nicht"
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) rief auf der Gegenkundgebung zu mehr Humanität in der Gesellschaft auf. Mit dem Fest zeigten die Aachener Bürger "Solidarität, Aufgeschlossenheit und Liberalität". Auf Transparenten und Spruchbändern der Gegendemonstranten hieß es unter anderem "Wir sind Aachen - Nazis
sind es Nicht", "Mehr Multikulti für die Stadt" und "Kein Platz für Neonazis".
Dem Runden Tisch in Aachen gehören neben der Stadt die Ratsfraktionen, die Kirchen, die Jüdische Gemeinde und die islamischen Religionsgemeinschaften sowie Gewerkschaften und weitere Gruppen an.