Initiatorin des Schreibens ist die Schauspielerin Renan Demirkan. Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schauspieler Heiner Lauterbach, Jochen Busse und Marion Kracht, Modedesigner und Moderator Guido Maria Kretschmer, Journalistin Antonia Rados, die Publizisten und Autoren Anke Domscheit-Berg, Michel Friedman, Urs Jaeggi, Uwe-Karsten Heye, Herrad Schenk sowie der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer. Das Manifest wurde am Dienstag im "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlicht.
Gegen Rassismus
Zwar seien Angst und der Wunsch nach einer starken Hand ebenso menschlich wie Vorbehalte gegenüber anderen Kulturen und Religionen, heißt es in dem Manifest. Dennoch sei es nicht akzeptabel, "wenn plötzlich die Herkunft oder die Religion von kulturellen Minderheiten derart dämonisiert werden, wie es selbst ernannte 'Retter des Abendlandes' tun oder die neuen ultrarechten 'Alternativen'. Weil das Rassismus ist! Ein Rassismus, der sich mittlerweile völlig enthemmt und erschreckend selbstbewusst in jeder Talkshow ausbreitet."
Gesprächsbereit
Es sei kaum auszuhalten, wie hemmungslos die Sprache geworden sei und wie die Demokratie verhöhnt und die 'Lügenpresse' bespuckt und ausgepfiffen werde, heißt es weiter in dem Aufruf: "Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sind bereit zu reden, mit jeder und jedem - wo auch immer, wann auch immer." Dabei müsse "das Verbindende unser Ziel sein - und die Stärkung der Demokratie!"
Abgrenzung und Rassismus könnten keine Alternativen sein, heißt es an anderer Stelle: "Wer Kulturen oder Religionen dämonisiert und Sündenbocktheorien propagiert, verlässt die Freiheit des Geistes und die der Humanität." Es gebe keine friedliche Alternative zu offenen Grenzen und der Freiheit der Kulturen: "Die, die das Gegenteil behaupten, sind keine Alternative. Das sind die alten Kriegstreiber in neuen Farben.
Demokratie aber ist elementar für Frieden und Freiheit. Protestwahlen ändern nichts. Sie verhindern nur die Chance unsere Lage zu verbessern."