Anlässlich des Weltwassertags an diesem Freitag warnt ein Bündnis vor sich weltweit verschärfenden Konflikten aufgrund von Wassermangel. Die Bundesregierung müsse einen sicheren und gerechten Zugang zu Wasser stärker in ihre Außen- und Entwicklungspolitik einbeziehen, forderte der Zusammenschluss von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sowie Vertretern der öffentlichen Wasserwirtschaft am Mittwoch in Berlin.
"Ein geschützter und ausreichender Zugang zu sauberem Trinkwasser ist Grundlage für Frieden und ein Menschenrecht, das weltweit jeden Tag millionenfach verletzt wird", sagte Gertrud Falk von der Menschenrechtsorganisation Fian. Daran habe auch die Bundesregierung einen Anteil, da sie immer wieder Wirtschaftsvorhaben auf Kosten der Wasserversorgung der Bevölkerung im Globalen Süden fördere.
"Mehr Wetterextreme"
Die Expertin für Wasser- und Sanitärversorgung des katholischen Hilfswerks Misereor, Jutta Himmelsbach, verwies auf eine starke Zunahme von Konflikten um Wasser in der ganzen Welt: "Der Klimawandel sorgt für mehr Wetterextreme mit intensiveren Dürren oder Überschwemmungen. Die Wasserknappheit verstärkt die Spannungen zwischen den betroffenen Bevölkerungsgruppen." Mit nachhaltigen Infrastrukturen für Wasser könnten Konflikte vermieden oder zumindest vermindert werden.
Das Bündnis verwies zudem darauf, dass Energiegewinnung mittels Wasserkraft und Staudämmen an anderen Stellen zu Wasserknappheit führen könne. Auch in Deutschland gebe es zunehmend Konflikte um die Wasserversorgung, etwa beim Tesla-Werk in Brandenburg.
"Nichtgekannte Dürreperioden"
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat wies anlässlich des Weltwassertags auf die Situation im Amazonasgebiet hin. Dort bedrohe Wasser den Frieden und vernichte Leben, sagte der Leiter des Auslandsbereichs der Organisation, Thomas Wieland.
Um etwa Gold für die Produktion in westlichen Industriestaaten zu waschen, würden im Amazonasgebiet ganze Flüsse mit Quecksilber verseucht. "Zum anderen folgen auf nichtgekannte Dürreperioden gigantische Überschwemmungen in den früher einmal immer feuchten Regenwäldern", so Wieland.