Zentrale Veranstaltung zum Tag der Diakonin in Speyer

Mehr Unterstützung für Diakoninnen

Seit 1998 wird in Deutschland jeweils am 29. April der "Tag der Diakonin" gefeiert, obwohl es in der katholischen Kirche bislang gar keine Diakoninnen gibt, nur Diakone. Das könnte sich bald ändern. Immer mehr Leute sind dafür.

Symbolbild Eine Frau im Gebet / © Doidam 10 (shutterstock)
Symbolbild Eine Frau im Gebet / © Doidam 10 ( shutterstock )

Katholische Frauen in Deutschland wollen am Montag ihre Forderungen nach Reformen in der Kirche massiv zur Sprache bringen. Repräsentantinnen mehrerer katholischer Frauenverbände und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) werden in Speyer bei der zentralen Veranstaltung zum bundesweiten "Tag der Diakonin" Reden halten. 

Dabei dürfte der Appell an die Kirchenverantwortlichen für eine Öffnung aller Dienste und Ämter in der katholischen Kirche für Frauen im Zentrum stehen. Bisher sind die durch Weihe übertragenen Ämter des Diakons oder auch des Priesters Männern vorbehalten.

Wortgottesdienst von Frauen

Die zentrale Veranstaltung heißt dieses Jahr erstmals "Tag der Diakonin +plus" und steht unter dem Motto "Lasst die Fülle zu!". Den Auftakt bildet ein Gottesdienst um 16.00 Uhr im Speyerer Dom. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet. 

Die Besonderheit: Der Wortgottesdienst wird nach Angaben der Veranstalter "ausschließlich von Frauen geleitet". Eingeladen haben die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das ZdK und das Netzwerk Diakonat der Frau.

Bätzing setzt sich für Diakoninnen ein

Den bundesweiten "Tag der Diakonin" gibt es seit 1998. Er wird immer am 29. April veranstaltet, dem Gedenktag der zur Kirchenlehrerin erhobenen heiligen Katharina von Siena (1347-1380).

Das Friedenswort wurde am Mittwoch (21.02.2024)  in einer Pressekonferenz während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz von Bischof Georg Bätzing (Bild), Bischof Bertram Meier und Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe vorgestellt. / © Marko Orlovic (DBK)
Das Friedenswort wurde am Mittwoch (21.02.2024) in einer Pressekonferenz während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz von Bischof Georg Bätzing (Bild), Bischof Bertram Meier und Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe vorgestellt. / © Marko Orlovic ( DBK )

Nicht nur Frauenverbände befürworten die Öffnung des Diakonats für Frauen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte Ende März, er fände es "wunderbar", wenn er Frauen zu Diakoninnen weihen könnte. "Ich bin der Meinung, es verfälscht nicht das Wesen der Kirche, wenn Frauen in ihr gleichberechtigt mit Männern Leitung, Verantwortung, Entscheidungen wahrnehmen", so Bätzing damals in der "Bild am Sonntag".

Das durch Weihe übertragene katholische Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören.

Frauen als Diakon

Das Wort "Diakon" bedeutet "Diener". In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Amt in der römischen Kirche an Bedeutung. In der katholischen Kirche wurde der Diakonat nun zu einer Durchgangsstufe für die Priesterweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte ihn als Weiheamt neu.

Weihe von Frauen zu Diakoninnen    / © Cornelis Gollhardt (KNA)
Weihe von Frauen zu Diakoninnen / © Cornelis Gollhardt ( KNA )
Quelle:
KNA