Die in einem Lastwagen-Anhänger in Großbritannien entdeckten 39 Toten stammen aus China. Das bestätigten das chinesische Außenministerium in Peking und die britische Polizei. Bei den Toten handelt es sich der Polizei zufolge um 31 Männer und acht Frauen. Kinder seien nicht darunter. Eine junge Frau sei zuvor irrtümlich für einen Teenager gehalten worden.
Die Umstände deuteten auch am Donnerstag stark darauf hin, dass es sich bei den Opfern um ins Land geschleuste Migranten handelt. Möglicherweise sind die 39 Menschen im Laderaum erfroren, da der große Lkw-Sattelauflieger zur Kühlung geeignet ist. Offiziell bestätigt ist die Todesursache allerdings nicht.
Unklar ist auch, ob der unter Mordverdacht festgenommene Lastwagen-Fahrer überhaupt wusste, dass Menschen im Anhänger waren. Die Eltern des 25-Jährigen sind Medienberichten zufolge von Nordirland nach England geflogen, um ihren Sohn zu unterstützen.
Nach Angaben der Polizei kam die Zugmaschine des Lastwagens per Fähre am vergangenen Sonntag aus Irland im walisischen Holyhead an. Der Sattelauflieger kam aus Belgien per Schiff und erreichte in der Nacht zum Mittwoch den englischen Hafen Purfleet. Etwa eine halbe Stunde später verließ der Lastwagen samt Auflieger den Hafen. Etwa um 2.40 Uhr MESZ berichteten Rettungskräfte der Polizei, dass sie 39 Tote in einem Anhänger in einem Industriegebiet in Grays gefunden hatten. Die Polizei machte noch keine Angaben dazu, wo und zu welchem Zeitpunkt die Menschen in den Anhänger gekommen sind.
Gemeldet war der Lkw seit 2017 in der bulgarischen Hafenstadt Warna am Schwarzen Meer, wie Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow sagte. Seitdem sei das Fahrzeug nicht mehr im Land gewesen. Laut einem Frachtverband ist dies aus Steuergründen nicht unüblich. (dpa/Stand 24.10.2018)