Beim Kommunionempfang sollte man alles vermeiden, was andere stören könnte, mahnt Kardinal Blase Joseph Cupich. Der Erzbischof von Chicago schreibt in der aktuellen Ausgabe seiner Bistumszeitung "Chicago Catholic" wörtlich:
"Gewiss kann und soll die Ehrfurcht vor dem Empfang der Heiligen Kommunion durch eine Verbeugung zum Ausdruck gebracht werden, aber niemand sollte sich auf eine Geste einlassen, die auf sich aufmerksam macht oder den Ablauf der Prozession stört." Das stünde im Widerspruch zu den Normen und der Tradition der Kirche, die alle Gläubigen zu respektieren und zu beachten hätten.
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 - 1965) habe anerkannt, dass die Art und Weise des Gebets mit dem, was geglaubt wird, zusammenhänge, so Cupich weiter. Die Art und Weise, wie die Kommunion empfangen werde, habe in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung: "Es erinnert uns daran, dass der Empfang der Eucharistie keine private, sondern eine gemeinschaftliche Handlung ist, wie schon das Wort 'Kommunion' andeutet."
Daher sei es üblich, dass die Gläubigen gemeinsam nach vorne treten und den Leib Christi empfangen. Auch der Kommunionempfang in einer Prozession sei ein Ritual, dessen symbolischer Ausdruck verringert werde, wenn er gestört wird, indem sich Einzelne durch ihr Verhalten in den Vordergund drängen.