Papst hält trotz Erkältung seine 500. Generalaudienz

"Internet-Pornografie ist des Teufels"

Nach einer Pause hat Papst Franziskus seine Arbeit wieder aufgenommen. Bei seiner 500. Generalaudienz sprach er hörbar angeschlagen über den Teufel und sagte, dass er existiere und die Menschen auch im Internet in Versuchung führe.

Hörbar erkältet hat Papst Franziskus am Mittwoch die wöchentliche Generalaudienz gehalten. Es war die 500. Generalaudienz seiner mehr als elfjährigen Amtszeit. Mit belegter Stimme und von mehrfachem Hüsteln und Räuspern begleitet sprach er auf dem Petersplatz zu mehreren Tausend Menschen.

Ein Aufruf zum Kampf gegen den Teufel stand im Mittelpunkt der 500. Generalaudienz von Papst Franziskus. Vor mehreren tausend Menschen erklärte der Papst am Mittwoch auf dem Petersplatz, der Teufel sei so schlau, dass er die Menschen glauben mache, er existiere nicht.

"Exorzismus nicht wie in Spielfilmen"

In einigen Kulturen meine man heute, den Teufel gebe es nicht, er sei nur eine Metapher. "Und dennoch quillt unsere technologisch dominierte Welt über von Magiern, Okkultismus, Spiritismus, Astrologen, Amulett-Verkäufern und satanischen Sekten. Wenn man den Teufel zur Tür rausschmeißt, kommt er durchs Fenster wieder rein. Wenn der Glaube vertrieben ist, kommt er mit dem Aberglauben zurück!", erklärte Franziskus.

In diesem Kontext sprach der Papst auch über das kirchliche Ritual des Exorzismus, durch den der Teufel vertrieben werden soll, wenn er von einem Menschen Besitz ergriffen hat. Anders als in manchen Spielfilmen gezeigt, sei die Kirche bei der Anwendung dieses Rituals stets vorsichtig und sehr zurückhaltend, betonte das Kirchenoberhaupt.

"In Acht nehmen und zurückweisen"

Der Papst schloss seine Ausführungen mit einer Warnung vor der Pornografie im Internet. Den Kampf gegen den Teufel gewinne man nicht, indem man mit ihm in Verhandlung trete, sondern nur, indem man ihn fortjage. Der Teufel sei wie ein bissiger Hund an einer Kette, er könne nur dann zubeißen, wann man sich ihm nähere. Das gelte auch für die Internet-Pornografie. "Denken wir nur an die Pornografie im Netz, dahinter steht ein blühender Markt, das Phänomen ist weit verbreitet", mahnte Franziskus. "Als Christen müssen wir uns davor in Acht nehmen und es entschlossen zurückweisen."

In seinen Worten an die französischsprachigen Pilger bat der 87-Jährige diese darum, für seine bevorstehende Reise nach Luxemburg und Belgien zu beten, damit sie zu einer Belebung des Glaubens in diesen Ländern führe. Franziskus beginnt am Donnerstag seine 46. Auslandsreise in Luxemburg und reist noch am Abend nach Belgien weiter, wo er bis Sonntag bleiben wird. In beiden multiethnischen Ländern ist Französisch Amtssprache. In Luxemburg wird zudem Letzeburgisch und Deutsch, in Belgien Flämisch (Niederländisch) und Deutsch gesprochen.

Wichtige Stationen aus zehn Jahren Papst Franziskus

Franziskus ist der erste Papst der Kirchengeschichte aus Lateinamerika. Seine Wahl löste vor zehn Jahren weltweit einen regelrechten Papst-Hype aus. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet die zentralen Stationen seiner bisherigen Amtszeit nach:

2013

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA