Predigt Kölner Dom nachhören und -schauen

31. Sonntag im Jahreskreis

domradio übertrug am 31. Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Koelner Dom. Zelebrant war Domkapitular Prälat Robert Kümpel.

 (DR)

Der Kölner Domchor sang unter der Leitung von Eberhard Metternich die "Missa brevis in G op. 151" Josef Gabriel Rheinberger. Die Orgel spielte Domorganist Ulrich Brüggemann. Zum Einzug erklang der Introitus "Tria sunt munera".

Liturgie
Gott ruft die Menschen durch Jesus Christus zur Umkehr auf. Sie sollen das loslassen, was sie bisher in der verkehrten Richtung gehalten hat. Gott ruft geduldig, aber der Richtungswechsel fällt uns schwer. Im Evangelium des heutigen Tages hören wir von einer gelungenen Umkehr. Die Kraft dazu gewinnt der Mensch daraus, dass er erkennt, wie liebevoll Gott uns ansieht.

Erste Lesung
Ein Weiser denkt über das Verhältnis Gottes zur Welt nach. Dabei wird ihm klar, wie riesig groß Gott als Schöpfer sein muss. Er drückt dies auch räumlich aus. Gerade angesichts dieser Größe überwältigt ihn aber noch mehr Gottes Liebe zu allem einzelnen Geschaffenen, so gering es uns auch scheinen mag. Das gibt dem Weisen einen Anhaltspunkt, warum Gott den Menschen, der lebensfeindlich lebt, nicht vernichtet, obwohl er es doch könnte. Er liebt auch den Sünder, möchte nicht dessen Tod, sondern dessen Umkehr.

Zweite Lesung
Die Thessalonicher sind verunsichert. In Treue erwarten sie die Wiederkunft Christi. Sie versuchen, aus ihrem Glauben heraus zu leben. Doch nun sind Irrlehrer, angeblich im Namen des Paulus, bei ihnen erschienen und behaupten, die Wiederkunft Christi habe schon stattgefunden. Jeder könne jetzt tun, was ihm oder ihr gefällt. Der Brief ermutigt die Mitglieder der Gemeinde, sich nicht von solchen Leuten beirren zu lassen und ihren Glauben so zu leben, wie sie ihn gelernt und verstanden haben.

Evangelium
Zachäus ist kein sympathischer Mensch. Mit ihm möchte man nichts zu tun haben. Er macht mit der Besatzung gemeinsame Sache, um sich selbst zu bereichern. Er nimmt den Leuten an seiner Zollstelle mehr Geld ab, als ihm zusteht. Versucht er so zu kompensieren, dass er so klein ist? Will er Bedeutung gewinnen? Man kann nur spekulieren. Als Jesus an ihm vorbeikommt, nimmt er Zachäus wahr, der über ihm im Baum steckt. Für Zachäus ist es eigentlich eine peinliche Situation. Doch Jesus spricht ihn an - und will sogar noch etwas von ihm: Ich muss heute zu dir, ich brauche dich. So gewinnt Zachäus plötzlich Ansehen, weil ihn jemand angesehen hat. Er gewinnt Gemeinschaft, die ihm die Umkehr ermöglicht.