Williamson will im November vor Gericht in Regensburg erscheinen

In Berufung

Der wegen Volksverhetzung vom Amtsgericht Regensburg verurteilte britische Traditionalistenbischof Richard Williamson steht erneut vor Gericht. Die Berufungsverhandlung gegen den im April zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilten Holocaust-Leugner ist für 29. November angesetzt.

 (DR)

Das teilte der Sprecher des Landgerichts Regensburg, Johann Piendl, am Donnerstag auf Anfrage mit. "Ich gehe davon aus, dass mein Mandant teilnimmt", erklärte Williamsons Anwalt, Mattias Loßmann, am selben Tag.



Im April war Williamson, der der traditionalistischen und von Rom nicht anerkannten Piusbruderschaft angehört, nicht persönlich zur Verhandlung erschienen. Vertreter der Gemeinschaft hatten ihm nahegelegt, nicht zu kommen. Nach Einschätzung Loßmanns wird sich dies nicht wiederholen, da sich die Bruderschaft damit "keine gute Presse eingefangen hat".



Der Bischof hatte in einem Interview mit einem schwedischen TV-Sender die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden auf höchstens 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten. Das Gespräch war Ende 2008 in einem Priesterseminar der Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen geführt worden.



Das Amtsgericht Regensburg wertete es als Tatsache, dass Williamson auf deutschem Boden den Holocaust bewusst geleugnet und verharmlost hatte. Zudem sah es der Richter als erwiesen an, dass der Bischof mit der Veröffentlichung seiner Aussagen in Deutschland gerechnet habe und sich mit diesen auch bewusst an die Deutschen habe wenden wollen. Williamsons Anwalt Loßmann forderte für seinen Mandanten Freispruch, da dieser "in eine Falle getappt" sei. Nach dem Urteilsspruch ging er in Berufung. Dies tat auch die Staatsanwaltschaft, die eine Geldstrafe in Höhe von 12.000 Euro gefordert hatte.