Familienministerin warnt Frauen, die ihren Beruf aufgeben

Negative Folgen für "Nur-Hausfrauen"

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig warnt Frauen, die für ihre Kinder ihren Beruf aufgeben: "Wenn Ihr Euch für dieses Modell entscheidet, nehmt Ihr auch handfeste Nachteile in Kauf." Persönlich habe sie viel Verständnis für solche Mütter.

Familienministerin Manuela Schwesig (dpa)
Familienministerin Manuela Schwesig / ( dpa )

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zeigt Verständnis für Frauen, die ihren Beruf für die Familie aufgeben, warnt aber vor negativen Folgen. Sie lehne kein Modell ab, bei dem es den Kindern gut geht, sagte Schwesig in einem Interview mit dem "Focus". "Die Sehnsucht, viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, kann ich gut nachvollziehen, auch aus persönlicher Erfahrung."

Im Interesse der Frauen

Allerdings sehe sie es als ihre Pflicht an, im Interesse der Frauen auf negative Folgen hinzuweisen: "Wenn Ihr Euch für dieses Modell entscheidet, nehmt Ihr auch handfeste Nachteile in Kauf." Es sei leider so, dass Frauen, die länger aus dem Beruf ausstiegen, nur sehr schwer wieder hineinkämen. Außerdem bezögen sie nur eine geringe Rente und ihre Unterhaltsansprüche reichten im Falle einer Scheidung oft nicht aus, um die Existenz zu sichern.

Die zwei Seiten des Ehegatten-Splittings

Zu Forderungen aus der eigenen Partei nach einer Abschaffung oder Einschränkung des Ehegatten-Splittings sagte Schwesig: "Daran will ich bei allen, die bereits verheiratet sind, nicht mehr rütteln. Denn sie sollen sich aus Gründen des Vertrauensschutzes darauf verlassen können." Allerdings berücksichtige das Ehegattensplitting viele Familien mit Kindern nicht. Das sei ungerecht. Es sei daher bedauerlich, dass sich die SPD mit der Union nicht auf "eine gerechtere Besteuerung" habe einigen können.


Quelle:
KNA