Nach Angaben des Erzbistums Luxemburg waren es insgesamt 8.282 Teilnehmer, darunter 623 Beter und Sänger, 1.187 Musikanten sowie 6.412 Springer. Auch zahlreiche Bischöfe waren zu dem jährlich am Pfingstdienstag stattfindenden Umzug gekommen, darunter neben dem Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, und seinem Vorgänger Fernand Franck der Münchner Kardinal Reinhard Marx, Vatikanbotschafter Augustine Kasujja sowie die Bischöfe Stephan Ackermann (Trier), Felix Genn (Münster) und Helmut Dieser (Aachen).
Kardinal Marx rief die Christen beim Eröffnungsgottesdienst zum Zusammenhalt angesichts des gegenwärtigen Terrors auf. Die Springprozession sei ein Zeichen dafür, dass Christen die Frohe Botschaft des Evangeliums verkündeten. Am Abend wird der Erzbischof von München und Freising zusammen mit dem früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, in Echternach über Religion als Kraft des Friedens oder Ursache des Krieges debattieren.
"Immaterielles Weltkulturerbe"
Die Springprozession, seit 2010 von der Unesco als "Immaterielles Weltkulturerbe" anerkannt, endet traditionell am Grab des heiligen Missionsbischofs Willibrord (658-739) in der Krypta der Basilika. Die Forschungen über ihre Anfänge sind noch nicht abgeschlossen. Neuere Untersuchungen gehen von einer zunächst heidnischen sakralen Tanzform aus, die im frühen Mittelalter nachträglich christianisiert wurde.
Seit dem Zeitalter der Aufklärung wurde die Prozession mehrere Male verboten, so auch unter Napoleon. In dem erst seit Ende des 19. Jahrhunderts vollständig unabhängigen Großherzogtum Luxemburg ist die Echternacher Springprozession ein wichtiger Bestandteil der nationalen, religiösen und kulturellen Identität.