Katholischer Sozialverband bemängelt Masterplan zur Migration

Der Thematik angepasste Sprache

In der aktuellen Debatte um Migranten und Flüchtlinge bemängelt das Kolpingwerk, dass immer wieder die Begriffe falsch verwenden würden. Gerade auch der "Masterplan" zur Migration habe da seine sprachlichen Unfeinheiten, so der Sozialverband.

Horst Seehofer präsentiert "Masterplan Migration" / © Kay Nietfeld (dpa)
Horst Seehofer präsentiert "Masterplan Migration" / © Kay Nietfeld ( dpa )

Das Kolpingwerk bemängelt den "Masterplan" zur Migration des Bundesinnenministeriums. Der Mensch, als Hilfesuchender in Not, werde in dem Papier vernachlässigt, kritisierte der katholische Sozialverband am Mittwoch in Köln. Es sei zudem wichtig, die Begriffe "Migranten" und "Geflüchtete" sauber voneinander abzugrenzen und zu verwenden. "Flucht ist zwar eine Art von Migration, sie ist jedoch unfreiwillig und für viele Geflüchtete meist der letzte Ausweg, sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen."

Im Masterplan sei die Rede von einer "nationalen Bedrohungslage", obwohl die Statistik deutlich zeige, dass die Zahl der neueingereisten Flüchtlinge seit 2015 deutlich gesunken sei, kritisierte das Kolpingwerk. Das Papier von Minister Horst Seehofer (CSU) bediene sich somit keiner sensiblen und der Thematik angepassten Sprache. "Die gesamtgesellschaftlichen Chancen der Integration nehmen auffällig wenig Raum im Masterplan ein." Zugleich beklagte die Organisation, dass in Ankerzentren "Menschen bis zu 18 Monate der Austausch und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschwert" werden solle.

Der Verband betonte, dass insbesondere Fluchtbewegungen kaum zu steuern seien, im Gegensatz zu einer geplanten Migration. Das Kolpingwerk begrüße deswegen die Absichtserklärung, die Entwicklungszusammenarbeit zu fördern, die Integrationsprojektförderung zu stärken, um denjenigen, die in Deutschland Schutz bekommen, die Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen.

 


Quelle:
KNA