Das sagte der katholische Erzbischof von München und Freising am Sonntag in der bayerischen Landeshauptstadt. Marx äußerte sich bei einem Gottesdienst zum 75. Todestag des bekannten Jesuitenpaters Rupert Mayer. Mit Blick auf das Leben des Seligen müssten sich Gläubige heute fragen: "Sind wir noch in Jesu Nähe? Oder sind wir längst auf unseren eigenen Wegen und haben wir längst unsere eigenen Projekte geplant und die Projekte, die ihm am Herzen lagen - das Reich Gottes - zu wenig beachtet?" Für Mayer sei die "Hinwendung zu den Kranken und zu den Nöten der Menschen" zentral gewesen. All denen beizustehen, "denen ich begegne, mit denen ich rede, denen ich die Hand drücke" und die es zu unterstützen gelte, wenn sie ihre Miete nicht bezahlen könnten - "das war Rupert Mayer".
75. Todestag des Rupert Mayers
Der Münchner Jesuitenpater Rupert Mayer (1876-1945) kümmerte sich besonders um Bedürftige und warnte vor dem Nationalsozialismus. Wegen seiner Reden und Predigten wurde der "Apostel Münchens" mehrmals verhaftet und 1939 in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nach schwerer Krankheit isolierte man ihn im Kloster Ettal. Wenige Monate nach Kriegsende und seiner Rückkehr nach München starb Mayer am 1. November 1945 an den Folgen eines Schlaganfalls. 1987 wurde er von Papst Johannes Paul II. im Münchner Olympiastadion selig gesprochen. Für eine Heiligsprechung Mayers fehlt ein medizinisches Wunder, wie der Vizepostulator Peter Linster kürzlich sagte.