Pontifikalamt aus dem Kölner Dom

33. Sonntag im Jahreskreis

domradio.de übertrug am 33. Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt aus dem Hohen Dom zu Köln. Zelebrant war Weihbischof Dr. Heiner Koch. Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling. An der Orgel spielte Winfried Bönig.

 (DR)

Wenn Menschen ihr Ende kommen sehen, reagieren sie ganz unterschiedlich: Einige werden sich ihrer Schuld bewusst und versuchen zu retten, was zu retten ist. Andere verfallen in Lethargie. Manche suchen intensiv nach Gott. Wieder andere versuchen, den Rest ihres Lebens um jeden Preis zu genießen. Die Bibel ruft angesichts des Todes zur Umkehr. Aber sie fordert auch einen gelassenen Umgang mit äußerer Bedrängnis, ruhiges Aushalten in Gerechtigkeit - aus dem Vertrauen heraus, dass Gott auch jenseits der Grenze des Todes auf uns wartet.



Erste Lesung

Zur Zeit Maleachis gibt es Leute, die meinen, es habe keinen Sinn, die Gebote Gottes zu beachten. Jeder solle einfach sein Leben genießen, da nach aller Erfahrung doch immer diejenigen davonkämen, die ihren eigenen Vorteil suchten. Warum also noch Gesetze einhalten? Aber Gott ist weder blind noch lethargisch, warnt der Gottesbote. Er wird kommen: als verzehrendes, reinigendes Feuer und als helle Sonne der Gerechtigkeit.



Zweite Lesung

Auch in der Gemeinde der Thessalonicher meinen einige, das Ende sei so nahe, dass die "Mühen der Ebene", die Aufgaben des Alltags, vernachlässigt werden könnten. Hat nicht auch Jesus das Reich Gottes für das Wichtigste gehalten? Ja, antwortet der Brief, das Reich Gottes ist zwar wichtiger als alles Geld und alle Bindungen, aber es darf kein Vorwand sein, die Hände in den Schoß zu legen. Der Alltag hört für Christen nicht einfach zu existieren auf. Alles von Gott zu erwarten, bedeutet nicht, selbst nichts zu tun, sondern alles aus Gottes Kraft zu tun.



Evangelium

Der Tempel in Jerusalem war das religiöse Zentrum des Judentums. Auch die Mitglieder der Urgemeinde gingen regelmäßig in den Tempel. Als die Römer ihn im Jahr 70 n. Chr. zerstörten, stellte sich christlichen wie nichtchristlichen Juden die Frage, wie sie diese Krise bewältigen könnten. Auch Lukas deutet die Zerstörung als ein Vorzeichen des Endes, aber nur als eines unter mehreren. Überhaupt sollen die Christen sich von all diesen Geschehnissen nicht allzu sehr beunruhigen lassen. So schrecklich sie im Einzelnen sind, die Gemeinde  soll darauf vertrauen, dass Gott dies alles schon vorhergesehen hat und sie durch das Leid hindurch bewahrt.