Schon im Altertum gab es den Brauch, sich in Trauerzeiten Asche auf Kopf und die Gewänder zu streuen, um so seiner Trauer entsprechenden Ausdruck zu verleihen.
Blick in die Bibel
Ein Beispiel finden wir schon bei den Kindern des König David.
Als Amnon seine Schwester Tamar vergewaltigte, "warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriss das Ärmelkleid, das sie anhatte, und legte ihre Hand auf das Haupt und ging laut schreiend davon" (2. Samuel 13, 19).
Auch einer der späteren Propheten, Daniel, kannte diesen Brauch: "Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche“ (Daniel 9, 3). Dieser Brauch allerdings hat sich nicht erhalten. In der nachbiblischen Zeit kommt er nicht mehr vor.
Ein Aschenkreuz auf die Stirn
Wer "Asche auf sein Haupt“ streut, der will sich selbst anklagen, will zeigen, dass er etwas bereut und auch bedauert. Eine Tradition, die wir heute noch kennen vom Aschermittwoch: Da wird jedem Christen, ob Sünder oder nicht, ein Kreuz aus geweihter Asche auf die Stirn gezeichnet.
Asche gilt in diesem Zusammenhang als Zeichen der Buße und Umkehr und symbolisiert besonders im christlichen Zusammenhang Neuanfang und seelische Reinigung. Menschen, die eine Sünde begangen hatten, trugen ab Aschermittwoch bis Ostern Bußkleider, wurden mit Asche bestreut und symbolisch sogar aus der Kirche geworfen. In den nächsten 40 Tagen erhielten die Sünder die Gelegenheit, Buße zu tun und ihre Taten zu bereuen. Am Gründonnerstag nahm die Gemeinde sie wieder in ihrem Kreis auf. Der Brauch der allgemeinen Aschebestreuung gibt es seit dem 11. Jahrhundert.