In seiner Predigt geht Weihbischof Ansgar auf den Unterschied der Taufen des Johannes' dem Täufer als rituelle Handlung mit Wasser und der Taufen Jesu mit "Geist", wie es im Evangelium heißt, ein. Johannes der Täufer lud ein, ein "Zeichen zu tun und im Jordan unterzutauchen". Diese Taufe war ein Zeichen der Umkehr.
Aber, "der entscheidende Punkt bei der Taufe ist nicht das Wasser, sondern der Geist", sagt der Weihbischof in seiner Auslegung der Schrift. Nur die Taufe des Jesu erlöse die Menschen wirklich, denn "Geist" sei ein anderes Wort für Liebe.
Prozess nach der Taufe
Mit der Taufe in Nachfolge Jesu entfalte sich eine Wirkung auf den Täufling. "Unsere Taufe, die wir empfangen haben, schafft Veränderungen, hat die Kraft, neue Realitäten zu schaffen. Und diese Realität ist die Vergebung von Schuld, ist die Eingliederung in die Kirche und ist, dass wir Jesus ähnlich werden.", beschreibt Puff die Wirkung der Taufe.
Diese Wirkung müsse allerdings, so wie es auch im Katechismus der katholischen Kirche steht, durch Katechese im Menschen entfaltet werden. Denn die Taufe sei keine Magie, sondern ein Prozess, der uns Katholiken ein Auftrag sein soll, führt Puff aus, denn: "Wir werden nicht getauft, um unsere Seele zu retten. Wir empfangen bei der Taufe einen Dienst". Es sei dieser Dienst, der uns Auftrag sein soll, Jesus ähnlich zu werden. Doch all das "geschieht nicht ruckartig durch einen Akt guten Willens", betont Puff und fordert Geduld. Es sei "ein langer Lernprozess"
Musikalische Begleitung
Die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane sang die Missa Regina Pacis von Heinrich Lemacher sowie „Du höchstes Licht“ von Max Reger.
An der Orgel: Ulrich Brüggemann.
"Seht das Lamm Gottes,
das die Sünde der Welt hinwegnimmt!" (Joh 1,29)
Die Bibel kennt viele Titel, die Jesus verliehen, und viele Deutungen, die auf ihn übertragen werden, vom Gottesknecht über das Lamm Gottes bis zum Sohn Gottes. Auf der einen Seite sind diese Namen hilfreiche Versuche, sich dem untergründlichen Geheimnis des Mensch gewordenen Gottes zu nähern. Auf der anderen Seite können sie den Zugang zum nahbaren Menschen Jesus verstellen. Christinnen und Christen stehen bis heute in der Spannung zwischen dem Geheimnis Gottes und ihrer Existenz auf Erden. Durch Jesus Christus sind sie hineingenommen in das Geheimnis des Heiligen. Zugleich sind sie durch ihn herausgerufen zur Heiligkeit im gemeinsamen Erdenhaus.
Stefan Voges. Aus: Messbuch 2023, Butzon & Bercker