Christin in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilt

Menschenrechtler fechten Urteil an

Ein Gericht in Pakistan hat eine Christin wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt. Der Anwalt der Verurteilten sowie Menschenrechtler fechten das Urteil an. Es handle sich um eine falsche Anschuldigung, zudem fehlten Beweise.

Pakistanische Flagge / © Design_Bank (shutterstock)

Der Richter sah es als erwiesen an, dass die Mutter mehrerer Kinder im Internet abfällige Bemerkungen über den Propheten Mohammed geteilt hat, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Freitag) berichtete.

Kritik am Urteil

"Wir halten es für ein falsches Urteil, das auf Vorurteilen beruht", wird der Anwalt der Frau zitiert. "Der Richter hat sich nicht die Mühe gemacht, die Beweise zu prüfen." Die Verteidigung werde gegen das Urteil Berufung einlegen.

Die pakistanische Menschenrechtsgruppe "Voice for Justice" äußerte ebenfalls Kritik: "Religiöse Minderheiten, insbesondere Christen, werden zunehmend mit falschen Anschuldigungen konfrontiert, die auf persönlichem Groll, Eigentumsstreitigkeiten oder religiöser Diskriminierung beruhen."

Gesetz gegen Gotteslästerung

Pakistans Gesetze gegen Gotteslästerung gehören zu den strengsten der Welt. Im pakistanischen  Strafrecht gilt Blasphemie, verstanden als Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed, als schwere Straftat und kann mit lebenslanger Haft oder Todesstrafe geahndet werden.

Blasphemie

Der Ausdruck "Blasphemie" stammt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „schmähen, lästern“. Heute findet das Wort ausschließlich Verwendung als Fachbegriff für die Gotteslästerung.

Blasphemische Äußerungen sind also Gott lästernde, Heiliges verhöhnende Worte. Wo wie in der Antike die (religiöse) Kultgemeinde mit der politischen Gemeinschaft zusammenfiel, galt die Blasphemie zugleich als politisches Delikt, das hart zu ahnden war. Auch im Alten Testament wurde die Gotteslästerung mit dem Tod bestraft.

Symbolbild: Blasphemie / © SNeG17 (shutterstock)


 

Quelle:
KNA