Hilfswerk verlangt Schutz religiöser Minderheiten in Syrien

"Frieden und Freiheiten garantieren"

Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" ruft nach dem Umsturz in Syrien zum Schutz der Religionsfreiheit auf. Zwar respektieren die Rebellen religiöse Minderheiten, wie es heißt. Doch das Hilfswerk verweist auf die Vergangenheit.

"Kirche in Not" fördert die Seelsorge weltweit, z.B. durch Bauhilfe in Syrien / © Ismael Martínez Sánchez, ACN (ACN)
"Kirche in Not" fördert die Seelsorge weltweit, z.B. durch Bauhilfe in Syrien / © Ismael Martínez Sánchez, ACN ( ACN )

Nach dem Sturz des Assad-Regimes mahnt das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" zum Schutz religiöser Minderheiten in Syrien. "Wir fordern sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die neuen Machthaber in Syrien auf, den Schutz der Grundrechte aller Religionsgemeinschaften sicherzustellen und ihre Religionsfreiheit, ihre Bildungsfreiheit und ihr Recht auf ein Leben in Frieden zu garantieren", teilte die geschäftsführende Präsidentin Regina Lynch am Montag in München mit.

Zwar seien die religiösen Minderheiten in den vergangenen Tagen von den Rebellen weitgehend respektiert worden. Aber: "Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass die Religionsfreiheit in Zeiten der Instabilität in der Region stark eingeschränkt werden kann", so Lynch weiter.

Die Präsidentin kündigte an, dass "Kirche in Not" die Hilfs- und Wiederaufbaubemühungen in Syrien wie schon bisher unterstützen werde. "Unsere Projekte werden sich weiterhin darauf konzentrieren, der am stärksten gefährdeten christlichen Minderheit grundlegende Hilfe, Bildung und spirituelle Unterstützung zu bieten und gleichzeitig Versöhnung und Hoffnung zu fördern."

Christen in Syrien

Syrien gilt als Wiege des Christentums. Vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg waren laut Daten der Linzer "Initiative Christlicher Orient" etwa 7 Prozent der damals 21 Millionen Syrer christlich. Aktuelle Zahlen sind schwer zu ermitteln, auch weil mindestens 5,5 Millionen Syrerinnen und Syrer aus dem Land geflohen sind. Nach verschiedenen Schätzungen soll es noch maximal 500.000 Christen in Syrien geben. Rund drei Viertel der Syrer sind sunnitische Muslime, etwa 12 Prozent gehörten vor dem Krieg der Sekte der Alawiten an, darunter auch der nun gestürzte Assad-Clan. 

Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld (KNA)
Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld ( KNA )
Quelle:
KNA