Einwohner kehren laut Bischof nach Aleppo zurück

Die Angst hat sich gelegt

Große Angst herrschte in Syrien vor dem Siegeszug der Islamisten. Doch die geben sich zumindest vorerst tolerant. Ein orthodoxer Bischof aus Aleppo berichtet unterdessen von anderen Problemen. Es fehlt vor allem an Bargeld.

Syrer auf dem Weg in ihr Heimatland / © Metin Yoksu (dpa)
Syrer auf dem Weg in ihr Heimatland / © Metin Yoksu ( dpa )

Das syrische Aleppo ist in der Hand islamistischer Rebellen - doch den Menschen dort bereitet das nach Angaben eines griechisch-orthodoxen Bischofs keine Sorgen mehr. Die zunächst geflohenen Einwohner kehrten in die Stadt zurück, sagte Metropolit Ephraim von Aleppo und Alexandretta dem griechischen Portal "Thestival". Man warte nun ab, was geschehe. Die Rebellen hätten zugesichert, den Christen nichts anzutun. Es herrsche "absolute Stille".

Das größte Problem in Aleppo sei der Mangel an Bargeld. Weil die Banken außer Betrieb seien, hätten die Menschen keine Möglichkeit, die gestiegenen Warenpreise zu bezahlen, so der Bischof. "Produkte und Lebensmittel sind da, aber die Leute haben kein Geld", berichtete er.

Christen in Syrien

Syrien gilt als Wiege des Christentums. Vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg waren laut Daten der Linzer "Initiative Christlicher Orient" etwa 7 Prozent der damals 21 Millionen Syrer christlich. Aktuelle Zahlen sind schwer zu ermitteln, auch weil mindestens 5,5 Millionen Syrerinnen und Syrer aus dem Land geflohen sind. Nach verschiedenen Schätzungen soll es noch maximal 500.000 Christen in Syrien geben. Rund drei Viertel der Syrer sind sunnitische Muslime, etwa 12 Prozent gehörten vor dem Krieg der Sekte der Alawiten an, darunter auch der nun gestürzte Assad-Clan. 

Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld (KNA)
Außenansicht der Kirche Sankt Georg in Izra (Syrien) / © Karin Leukefeld ( KNA )
Quelle:
KNA