"Vier Frauen und ein Mann werden künftig in ihrem Wohnort direkte Ansprechpersonen für die Polizeistationen sein", sagte die katholische Polizeiseelsorgerin in Mecklenburg-Vorpommern, Christina Innemann, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag. Die Beauftragung gelte für drei Jahre. Der Einsatz Ehrenamtlicher in der Polizeiseelsorge ist den Angaben zufolge bundesweit einmalig.
"Ziel ist es, dass die Ehrenamtlichen etwa zweimal im Monat auf die Wache gehen und dort niederschwellig mit den Kollegen und Kolleginnen ins Gespräch kommen", so Innemann. Damit erhoffe man sich einen direkteren Draht zu den Beamten. Vertrauen und Sympathie spiele in der Seelsorge eine wichtige Rolle. "Wenn Seelsorger im Ort sind und regelmäßig vorbeischauen können, ist die Chance höher, dass sich jemand etwas von der Seele redet."
Wunsch aus der Blaulichtfamilie
Die Idee sei aus der Polizei herausgekommen, erklärte Innemann: "Es gibt mehr Bedarf an Gespräch und Begleitung als wir mit unseren Stellen auffangen können." Sieben Personen hätten sich für das neue Ehrenamt gemeldet. Die Bewerber mussten katholisch sein, über 30 Jahre alt und Erfahrungen im sozialen Bereich mitbringen. Für 2025 sei eine weitere Ausschreibung denkbar.
Die Ehrenamtlichen unterliegen in ihrem Dienst dem Seelsorgegeheimnis und seien somit nicht verpflichtet, Straftaten, von denen sie erfahren, zu melden. Sie würden nicht in der rechtlich heikleren Einsatznachsorge eingesetzt, so Innenmann. Das bleibe Aufgabe der beiden hauptamtlichen Polizeiseelsorger und des sozialpsychologischen Dienstes.