Welternährungsgipfel verabschiedet Erklärung zur Hungerbekämpfung

Die fünf Rom-Prinzipien

Die Teilnehmer des Welternährungsgipfels haben sich am Montag in Rom auf Maßnahmen im Kampf gegen den Hunger geeinigt. Die auf 1,02 Milliarden gestiegene Zahl der Unterernährten sei ein "inakzeptabler Schandfleck", heißt es in einer Erklärung der Mitglieder der Welternährungsorganisation FAO. Die 191 Staaten bekennen sich darin zu raschen Schritten, um das Recht auf Nahrung umzusetzen. Allerdings legten sich die Unterzeichner nicht auf konkrete Ziele fest.

 (DR)

In den sogenannten fünf Rom-Prinzipien für nachhaltige Ernährungssicherheit verpflichteten sich die Staaten, Gelder für Entwicklungshilfe stärker in länderspezifische Projekte zu investieren. Zudem soll die Koordination zwischen den Ländern, die Hilfe erhalten und denen, die sie geben, verbessert werden. Die Hilfe soll aus Notmaßnahmen sowie langfristigen Entwicklungsprogrammen bestehen, die die Ursachen von Armut und Unterernährung beseitigen.

Besonderes Augenmerk legen die FAO-Mitglieder in der Erklärung des dritten Welternährungsgipfels auf die Rolle von Frauen und Kleinbauern. Sie betonten die Bedeutung von Maßnahmen, die nicht marktverzerrend seien und gleichzeitig die Kleinbauern in Entwicklungsländern unterstützten. Damit sollen die Bauern in die Lage versetzt werden, ihre Produktivität zu erhöhen. Sie müssten dafür Zugang zu Technologie und Kapital erhalten.

Die Gipfelteilnehmer sagten zu, nach Jahren sinkender Investitionen eine «entscheidende Wende» zu vollbringen und die Agrarentwicklung in armen Ländern stärker zu fördern, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Demnach betrug der Anteil an der staatlichen Entwicklungshilfe für den Agrarbereich 1980 noch 19 Prozent, bis 2006 sank er auf knapp vier Prozent.

Die Mitglieder der UN-Organisation sprachen sich ferner für den Einsatz von «sicheren, effektiven und ökologisch nachhaltigen Innovationen» der Biotechnologie aus. Gleichzeitig kündigten sie Maßnahmen an, die die Auswirkungen von Marktschwankungen auf Arme mildern und forderten einen raschen und gerechten Abschluss der Welthandelsgespräche. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen UN-Organisationen FAO, Welternährungsprogramm (WFP) und dem Internationalen Fonds für Landwirtschaftsentwicklung (IFAD) verbessert werden.