Bischöfe warnen vor Wahl extremistischer Parteien

Mecklenburg-Vorpommern wählt

Vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haben die evangelische und katholische Bischöfe die Bürger zur Wahrnehmung ihres Wahlrechts aufgerufen. Zugleich warnten sie in einer am Freitag verbreiteten Erklärung vor der Wahl extremistischer Parteien.

 (DR)

Die Wähler sollten kritisch und wachsam sein, wenn Vertreter extremistischer Ideologien versuchten, "die menschenverachtenden Wurzeln ihrer Politik durch eine vorgetäuschte Bürgernähe zu überspielen". Die Bischöfe betonten: "Der Schein trügt." In Wirklichkeit wollten die Vertreter extremistischer Ideologien ihr Mandat nur für ihre demokratiefeindlichen Ziele nutzen, ohne die Menschenwürde aller zu achten.



Zugleich erinnerten die Bischöfe an den Sturz des SED-Regimes vor 21 Jahren und die damals errungene Freiheit und Demokratie. Zwar mache sich zuweilen Ernüchterung breit, weil die Spielräume für die Politik begrenzt seien oder das Vertrauen erschüttert sei. Diese Haltung sei für die Demokratie aber gefährlich. Demokratie lebe davon, dass sich möglichst viele Menschen in die politische Willensbildung einbringen, unterstrichen die Bischöfe. Wer nicht zur Wahl gehe, bestrafe damit nicht die Politiker, sondern spiele Extremisten in die Hände und schwäche damit die demokratische Zivilgesellschaft.



Unterzeichnet ist das Kirchenwort von den evangelischen Bischöfen Andreas von Maltzahn und Hans-Jürgen Abromeit, den katholischen Weihbischöfen Norbert Werbs und Matthias Heinrich sowie vom Hamburger Erzbischof Werner Thissen. Am 4. September sind knapp 1,4 Millionen Einwohner des nordöstlichen Bundeslandes aufgerufen, über die Zusammensetzung des Landtages zu entscheiden.