Musikalische Würdigung der Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek

„Furcht ist nicht in der Liebe“

Mit dem Konzertfilm „Cato“ hat der Komponist Helge Burggrabe an das Leben und Wirken der gleichnamigen Widerstandskämpferin zu ihrem 100. Geburtstag erinnert. 1943 brachten die Nazis die junge Frau wegen ihres Einsatzes gegen das Regime um.

Nach 12 Jahren Nazi-Regime lag nicht nur der Reichstag in Trümmern / © Henry Griffin (dpa)
Nach 12 Jahren Nazi-Regime lag nicht nur der Reichstag in Trümmern / © Henry Griffin ( dpa )

Aufgewachsen im niedersächsischen Fischerhude, schloss sich Cato später in Berlin der Widerstandgruppe „Rote Kapelle“ an und verteilte unter anderem Flugblätter, um gegen die Taten der Nazis zu protestieren. Dafür kam sie erst ins Gefängnis und wurde dann mit anderen Inhaftierten 1943 hingerichtet – Hitler hatte ein Gnadengesuch noch bewusst abgelehnt.

Ihre Briefe aus dem Gefängnis, ihr Tagebuch und Texte, die sie sehr schätzte, haben sich erhalten. Der Komponist Helge Burggrabe hat nun ausgesuchte Zitate in Musik gesetzt und für den Konzertfilm vertont. Konzept und Regie übernahm Burggrabe ebenfalls.

Freigeistig erzogen und zunächst konfessionslos, entdeckte sie mehr und mehr die Religion. Die Bibel selbst bedeutete ihr ganz viel, erzählt Burggrabe im DOMRADIO.DE-Interview, besonders ein Zitat aus dem 1. Johannesbrief : "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus". Diese Zeilen gehörten zu ihren Lieblingsworten, sagt Burggrabe: "Das bringt eigentlich ihre Lebenseinstellung auf den Punkt. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern das letzte Wort hat die Liebe und die Hingabe ins Leben an sich.“

Im Konzertfilm interpretiert das renommierte A Cappella-Frauenensemble "Sjaella" aus Leipzig die Neukompositionen von Burggrabe, dazu erklingt Musik, die Cato geschätzt hat.

Der Konzertfilm kann kostenlos bei Youtube angesehen werden.

Weiteres Programm in „Musica“:

Musik zum Ausklang des Trauermonats November: „Requiem“ von Luigi Cherubini


Der Komponist Helge Burggrabe hat mit dem Dreikönigsoratorium das erste Oratorium für den Dom überhaupt geschrieben / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der Komponist Helge Burggrabe hat mit dem Dreikönigsoratorium das erste Oratorium für den Dom überhaupt geschrieben / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR