Wort des Bischofs

Dreikönigswallfahrt

In Köln läuft die Dreikönigswallfahrt auf Hochtouren, am Sonntag endet sie mit einer Vesper um 17 Uhr. Kardinal Woelki kann leider nicht dabei sein, er weilt in Rom.

 (DR)

Schon seit sechs Jahren bin ich jetzt hier in Köln Erzbischof. Es war für mich immer ein ganz besonderer Moment, wenn ich am Ende unserer jährlichen Dreikönigswallfahrt mit vielen Pilgern und Gläubigen einen Gottesdienst feiern durfte. Erstmalig kann ich am heutigen Sonntag nicht bei dem großen Abschluss-Gottesdienst unserer Dreikönigswallfahrt im Dom dabei sein, weil ich als Kardinal in Rom Aufgaben der Weltkirche wahrzunehmen habe. Ich möchte aber die mediale Gelegenheit nutzten, um allen, die in diesen Tagen in unserem Dom beten, singen und die heilige Eucharistie feiern, zu sagen: „Ich bin mitten unter Euch!“ Und auch wenn ich bei der Wallfahrt nicht selber unter dem Schrein der Heiligen Drei Könige hindurchgehen kann, so bin ich doch mit allen Pilgern im Dom in meinen Gedanken und im Gebet verbunden.

Wir Christen brauchen in unserem Leben immer wieder Orientierung. In Köln kann man sich immer am Dom orientieren – der steht im Mittelpunkt und im Herzen der Stadt. Und das ist gut so. Denn die Hohen Spitzen tragen oben eine Kreuzblume und weisen so auf den Herrn der Kirche, auf Jesus Christus, hin. Die Drei Heiligen Könige, die im kostbaren, goldenen Schrein im Hochchor liegen, hatten damals auch nur ein Ziel vor Augen: Sie wollten Jesus nahe sein! Der Stern, dem sie folgten, der wies ihnen den Weg. Auch wir sollten heute nicht irgendwelchen Stars oder Sternchen hinterherlaufen, sondern allein Christus. Wenn er unser Leben bestimmt und unser Ziel ist, dann ist er uns schon nahe – ganz nahe.

In diesem Glauben grüße ich Sie alle und bitte um den Segen für Sie und alle Ihre Lieben – jetzt am Ende unserer diesjährigen Dreikönigswallfahrt.

So segne und behüte Euch der allmächtige Gott – der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln