Italienischer Bischof setzt Gottesdienste für zwei Wochen aus

Freiwilliger Verzicht in Corona-Zeit

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat der Bischof von Pinerolo, Derio Olivero, aus eigenem Antrieb eine zweiwöchige Unterbrechung für Gottesdienste verhängt. Er bat die Gläubigen des Bistums, diese Entscheidung mitzutragen.

Leere Kirchenbänke / © Markus Linn (KNA)
Leere Kirchenbänke / © Markus Linn ( KNA )

"Wir sind nicht gebeten worden, die Messen auszusetzen, aber ich bitte Sie, sich in diesem Sinne zwei Wochen lang für das Gemeinwohl zu bemühen", zitieren italienische Medien (Freitag) den Bischof. Jeder sei in der gegenwärtigen Lage aufgefordert, "enorme Opfer zu bringen, um die Ansteckungen einzudämmen". Als weitere Beispiele nannte er Gastronomen und Ladenbesitzer.

Olivero rief die Gläubigen seines norditalienischen Bistums auf, seine Verfügung mitzutragen. Stattdessen sollten sie zu Hause beten.

Freiwillige Entscheidung

Die Diözese Pinerolo liegt in der Provinz Piemont, einer sogenannten roten Zone, die besonders vom jüngsten Anstieg der Ansteckungsrate in Italien betroffen ist. Allerdings ist Olivero bislang der einzige Bischof, der sich - ohne entsprechendes Regierungsdekret - zu einem Stopp der Gottesdienste entschloss.

In den übrigen Bistümern des Landes werden weiterhin Messen angeboten - teils unter strikten Schutzauflagen. Ein erneutes landesweites Gottesdienstverbot wie im März will die Italienische Bischofskonferenz vermeiden. Die dann ab Mai schrittweise aufgehobene Anordnung hatte unter vielen Gläubigen Unverständnis und Proteste ausgelöst.


Quelle:
KNA