Bischof gegen Demos zur Wiederaufnahme von Gottesdiensten

"Nicht das richtige Signal"

Der Bischof von Valence hat Verständnis dafür, wenn Katholiken in Frankreich angesichts der Gottesdienstverbote mit Unverständnis reagieren. Statt Demonstrationen wünscht er sich seitens der Kirche aber eine andere Reaktion.

Die Kathedrale St. Apollinaris in Valence, Südfrankreich / © Leonid Andronov (shutterstock)
Die Kathedrale St. Apollinaris in Valence, Südfrankreich / © Leonid Andronov ( shutterstock )

Der Bischof von Valence in Südfrankreich, Pierre-Yves Michel, spricht sich gegen Kundgebungen zur Wiederaufnahme von öffentlichen Gottesdiensten aus. "Das gibt nicht das richtige Signal aus unserer Kirche", sagte er im Interview der Zeitung "La Croix" am Samstag. Kirche solle dienen und nicht den Weg der Konfrontation einschlagen. "Ich würde vorziehen, wenn Katholiken zeigen, dass sie in diesen schwierigen Zeiten ihren Teil des Leidens tragen und dieses Gefühl der Ungerechtigkeit überwinden."

Verständnis ja, Unterstützung nein

In Valence und in 15 anderen Diözese in Frankreich wollen sich Katholiken an diesem Wochenende auf dem Vorplatz von Kirchen versammeln, um eine Wiederaufnahme von öffentlichen Gottesdiensten im Corona-Lockdown zu fordern. "Ich konnte mit den Organisatoren einer Kundgebung in meiner Diözese sprechen", so Bischof Michel; "ich teile ihre Traurigkeit und Enttäuschung, aber ich unterstütze ihre Initiative nicht."

Die epidemiologische Situation sei ernst, und daher gelte es, diese vorübergehende Einschränkung der Religionsfreiheit zu akzeptieren. Der Bischof unterstrich zudem, dass der Zugang zu den Sakramenten nicht so eingeschränkt sei wie während des ersten Lockdowns.


Quelle:
KNA