Präsident Ouattara tritt erneut bei Wahlen in Elfenbeinküste an

Ein guter Kandidat für die Zukunft des Landes?

Wegen einer Verfassungsänderung 2016 ist es überhaupt möglich, dass der amtierende Präsident Ouattara erneut bei den Wahlen im Oktober antritt. Doch eine dritte Amtszeit könnte die Elfenbeinküste in neue Auseinandersetzungen stürzen.

Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste / © Legnan Koula (dpa)
Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste / © Legnan Koula ( dpa )

In der Elfenbeinküste will Alassane Ouattara bei der Präsidentschaftswahl am 31. Oktober erneut antreten. Das gab der 78-Jährige am Donnerstagabend während einer Fernseh-Ansprache bekannt. Die mögliche dritte Amtszeit gilt als umstritten und kann Beobachtern zufolge für neue Spannungen in dem westafrikanischen Land sorgen.

Alte Mandate werden nicht gezählt

Spitzenkandidat für die Regierungspartei RHDP (Sammlung der Houphouetisten für Demokratie und das Volk) war ursprünglich Premierminister Amadou Gon Coulibaly, der jedoch Anfang Juli unerwartet verstorben war. Seitdem wurde Ouattara mehrfach aufgefordert, erneut zu kandidieren. Vergangene Woche hatte sich dieser noch Bedenkzeit erbeten. Möglich wird eine erneute Kandidatur durch eine Verfassungsänderung aus dem Jahr 2016. Die Amtszeit ist zwar auf zehn Jahre begrenzt, doch werden Ouattaras zwei Mandate unter der alten Verfassung nicht gerechnet.

Gespaltenes Land

Ouattara setzte sich 2010 gegen den damaligen Amtsinhaber Laurent Gbagbo durch. Da dieser ebenfalls den Wahlsieg für sich reklamierte, hatte das Land mehrere Monate lang zwei Präsidenten. Bei den Unruhen starben mehr als 3.000 Menschen. Gbagbo stand anschließend vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, wurde in erster Instanz aber freigesprochen. Bis heute gilt das Land als gespalten, was sich Beobachtern zufolge durch eine erneute Kandidatur Ouattaras weiter verschärfen könnte.


Quelle:
KNA