Kolpingwerk zu neuer Ehrenamtsstiftung

Kritik an Zusammensetzung des Stifterrats

Der Bundestag will das Ehrenamt stärken und hat dafür eine Stiftung eingerichtet. Das Kolpingswerk begrüßt den Schritt, kritisiert aber die Zusammensetzung des Stifterrats, in dem zu wenige Vertreter des ehrenamtlichen Engagements sitzen.

Das Ehrenamt soll gestärkt werden / © Rawpixel.com (shutterstock)
Das Ehrenamt soll gestärkt werden / © Rawpixel.com ( shutterstock )

Das Kolpingwerk Deutschland begrüßt die an diesem Donnerstag vom Bundestag beschlossene Errichtung einer Ehrenamtsstiftung. So sei es möglich, Projekte gezielt finanziell zu fördern, erklärte am Freitag Bundessekretär Ulrich Vollmer in Köln. Die neue Bundesstiftung müsse vor allem mit Blick auf Fortbildungen tätig werden und auch auf dem Land bundesweit organisierte Freiwilligenverbände stärken.

An bürgerschaftlichen Strukturen ansetzen

Dies könne gelingen, wenn die Bundesstiftung mit Serviceleistungen am Bedarf und "bürgerschaftlichen Strukturen" ansetze. Beratungen zu Ausbau und Förderung ehrenamtlichen Engagements sollten nicht zentral auf Bundesebene konzipiert werden, um die Gegebenheiten in Freiwilligenverbänden berücksichtigen zu können. Auch das Bündnis für Gemeinnützigkeit begrüßte das Gesetz zur Errichtung der Engagementstiftung.

Vielfalt wird nicht abgebildet

Das Kolpingwerk kritisierte zugleich die Zusammensetzung des Stiftungsrates. Vertreter des ehrenamtlichen Engagements seien in der Minderheit; so werde die "Vielfalt der Zivilgesellschaft" nicht abgebildet. Als wesentliche Aufgabe der neuen Stiftung sieht das Kolpingwerk, Freiwillige für ihre Tätigkeitsbereiche weiter zu qualifizieren. Bereits vorhandene Angebote von Vereinen und Organisationen sollten dafür finanziell und mit Expertise unterstützt werden.

Die Stiftung soll bundesweit Serviceangebote und Informationen anbieten sowie Engagement und Ehrenamt besonders beim Thema Digitalisierung fördern und vernetzen. Sie soll in Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt sein und vom Bund mit 30 Millionen Euro jährlich gefördert werden. Für die Geschäftsstelle sind 75 Mitarbeiter vorgesehen.

Stiftung zu bürokratisch

Nach Angaben der Bundesregierung engagieren sich rund 30 Millionen Menschen in Deutschland für das Gemeinwohl, etwa in Sport- und Kulturvereinen, Kirchen, Rettungsorganisationen, Umweltorganisationen, den Freiwilligendiensten und in der Wohlfahrtspflege. Es sind auch kritische Stimmen laut geworden, die zu viel Bürokratie monierten.


Quelle:
KNA
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