missio fordert Schutz für Helfer und Flüchtlinge in Äthiopien

"Die Nahrungsmittel gehen aus"

Das katholische Hilfswerk missio Aachen fordert Schutz für humanitäre Helfer und eritreische Flüchtlinge in der Grenzregion Tigray im Norden Äthiopiens. Dort tobten derzeit Kämpfe zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray.

Flüchtlinge in Äthiopien / © Kay Nietfeld (dpa)
Flüchtlinge in Äthiopien / © Kay Nietfeld ( dpa )

Die Geflüchteten und die Helfer des internationalen Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) seien zwischen die Fronten militärischer Kämpfe geraten, warnte die Organisation am Samstag. Derzeit eskaliert die lange schwelende Auseinandersetzung zwischen der äthiopischen Zentralregierung und den Verbänden der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Die Armee der äthiopischen Regierung und die Kämpfer der Volksbefreiungsfront von Tigray liefern sich seit Anfang November Kämpfe um die Kontrolle der Tigray-Region im Norden des Landes. In den vergangenen Jahren seien dort vier große Camps für Flüchtlinge aus Eritrea entstanden, erklärte Missio. Dort lebten rund 39.000 eritreische Flüchtlinge.

Der Konflikt eskalierte nach Streit um für den Sommer geplante Parlamentswahlen. Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte die Wahlen wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Regionalregierung in Tigray hatte daraufhin im September Wahlen abgehalten, die Abiy für ungültig erklärte. Die Afrikanische Union (AU) will mit Vermittlungen den militärischen Konflikt lösen.

Von Versorgungswegen abgeschnitten

"Die Nahrungsmittel gehen aus, weil unserer Partnerinnen und Partner von Versorgungswegen nach Äthiopien abgeschnitten sind. Sie brauchen geschützte Straßen- und Flugrouten", sagte missio-Präsident Dirk Bingener. Zudem stammten viele der humanitären Helfer aus anderen Teilen des Vielvölkerstaates Äthiopien und gehörten Volksgruppen an, gegen die sich gewalttätige Angriffe richteten.


Quelle:
KNA , epd