Bischöfe verurteilen Angriff auf Berliner Senatorin Giffey

"Durch nichts zu rechtfertigen"

Es ist der jüngste Fall in einer erschreckenden Serie von Angriffen auf Politiker und Wahlhelfer. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey wurde bei einem Termin attackiert. Die Berliner Bischöfe verurteilen den Angriff scharf.

Berliner Erzbischof Heiner Koch  / © Harald Oppitz (KNA)
Berliner Erzbischof Heiner Koch / © Harald Oppitz ( KNA )

"Der Angriff auf Franziska Giffey erschreckt mich. Er ist feige und hinterhältig und durch nichts zu rechtfertigen. Und er ist leider kein Einzelfall", sagte der katholische Erzbischof Heiner Koch am Mittwoch auf Anfrage. "Wahlkampf muss mit Worten und Argumenten geführt werden. Für Gewalt und Hass gibt es keinen Platz."

Christian Stäblein ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben (epd)
Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben ( epd )

Als "absolut unerträglich" bezeichnete der evangelische Bischof Christian Stäblein den Angriff: "Ich bin geschockt über die Gewalt. Wir müssen leidenschaftlich für unsere Demokratie eintreten. Und die Menschen schützen, die Verantwortung übernehmen."

Täter attackiert Giffey in Bibliothek

Giffey war laut Polizei am Dienstagnachmittag in einer Bibliothek unvermittelt von einem Mann von hinten mit einem Beutel, gefüllt mit hartem Inhalt, attackiert und am Kopf sowie am Nacken getroffen worden. Dabei sei sie leicht verletzt und ambulant im Krankenhaus behandelt worden. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf.

Anlässlich der jüngsten mehrfachen Angriffe auf Politiker und Wahlhelfer hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern am Dienstag zu einer Sondersitzung getroffen. Sie plädierten für härtere Strafen für Täter. Solche Bedrohungen und Nötigungen müssten besser erfasst werden, weil sie eine besonders schädliche Wirkung auf die Demokratie hätten, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU), im Anschluss.

Gemeinsames Wort der katholischen Ost-Bischöfe

2024 ist ein Jahr der Wahlen. Die Wahlen zum Europäischen Parlament, zu den Landtagen von Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie auf kommunaler Ebene fordern unsere Verantwortung. Wir stehen als Gesellschaft national wie auch auf europäischer Ebene vor großen und komplexen Herausforderungen. Deren Folgen spüren wir schon jetzt. Ihre Bewältigung verlangt uns viel ab.

Ein Delegierter der AfD wartet auf den Beginn der Europawahlversammlung. / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Ein Delegierter der AfD wartet auf den Beginn der Europawahlversammlung. / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )
Quelle:
KNA