Morgenimpuls von Schwester Katharina

Adventsfenster

In Olpe gibt es den Brauch des "Adventsfenster-Öffnens", wie Schwester Katharina zu berichten weiß. Zu diesem Zweck wird auch vom Konvent San Damiano ein Fenster in der Kapelle adventlich gestaltet.

Fenster in der Advents- und Weihnachtszeit / © Robert Kneschke (shutterstock)
Fenster in der Advents- und Weihnachtszeit / © Robert Kneschke ( shutterstock )

Im Advent gibt es ja hier so bei uns viele schöne Bräuche. Die Adventskalender mit süßem oder bedenkenswertem Inhalt, den Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die jede Woche ein bisschen heller macht auf Weihnachten hin, die Adventsbasare, bei denen viele Menschen schöne Dinge hergestellt haben und sie verkaufen, um mit dem Erlös anderen Menschen zu helfen. Es gibt die adventlichen Heiligen, die besonders gefeiert werden wie Nikolaus, Barbara und Luzia, die ein sehr sympathisches Bild des gelebten Christsein wachhalten.

Hier in Olpe gibt es auch noch den Brauch des "Adventsfenster-Öffnens". Heute Abend sind wir vom Konvent San Damiano dran. Wir gestalten ein Fenster unserer Kapelle besonders adventlich und öffnen es um 18 Uhr, wenn die Gäste da sind. Und wir singen Lieder, lesen ein oder zwei Geschichten und beten zusammen. Fürs Zusammenbleiben gibt's dann noch Tee und Punsch und ein bisschen Zeit zum Plaudern und zum Gespräch. Und das besonders gestaltete Fenster wird bis zum Weihnachtsfest immer abends beleuchtet und zählt in der Stadt und dann auch ein bisschen sonst drumherum die Zeit herunter.

Papst Johannes XXIII. hat 1962 auf die Frage, wozu ein Konzil denn gut sein solle, geantwortet, indem er ein Fenster seines Büros weit geöffnet hat und gesagt: "frischen Wind hereinlassen, dem Heiligen Geist eine neue Chance geben". Ich finde es eine sympathische Idee, füreinander Fenster zu öffnen und frischen Wind hereinzulassen - in unsere Beziehungen, in die Familie, am Arbeitsplatz, unter Freunden, zu Gott hin.


Quelle:
DR