Renovabis-Kongress im September erstmals wieder in Freising

Analyse zur Lage der Kirche

Wegen der Umbauarbeiten am Freisinger Domberg fand sieben Jahre lang der Renovabis-Kongress in München statt. Nun kehrt er wieder an seinen Ursprungsort zurück, unter anderem mit dem Thema Umgang mit Säkularisierung.

Kreuz auf Kirchturm / © Friso Gentsch (dpa)
Kreuz auf Kirchturm / © Friso Gentsch ( dpa )

Der 28. Internationale Kongress Renovabis wird im Herbst wieder in Freising stattfinden. Dort hat das katholische Osteuropahilfswerk auch seinen Sitz. Wegen der umfangreichen Bauarbeiten auf dem Domberg hatte die Veranstaltung sieben Jahre lang nach München ausweichen müssen. 

Am 11. und 12. September soll es nun unter dem Motto "Eine Mission haben - glaubwürdig Zeugnis geben" an den Ursprungsort zurückgehen. Zugleich stehe das Treffen ganz im Zeichen des Bistums- und Stadtjubiläums "1.300 Jahre Korbinian in Freising".

Kirche in Zeiten der Säkularisierung

Der heilige Korbinian kam 724 den Berichten nach als päpstlicher Missionar nach Freising und wirkte im Bereich des späteren gleichnamigen Bistums aus dem das heutige Erzbistum München und Freising hervorging. Er war zunächst Eremit und bezeugte dann den christlichen Glauben als Missionar. Inspiriert von diesem Heiligen will sich der Kongress damit befassen, wie die christliche Botschaft heute als individuelle Sinn- und Hoffnungsressource wie auch als gesellschaftlich wirksame Kraft positiv wahrgenommen werden könne.

Der Ankündigung zufolge wird es um eine Analyse der Situation gehen und um die Frage, wie die Kirche mit der Säkularisierung und einer in weiten Teilen Europas verbreiteten religiösen Indifferenz umgehen könne. Ein gelingendes Leben führen, das wollten im Grunde alle Menschen. Allerdings gehe das für viele offenbar auch ohne Bezug zu einer höheren Macht. 

Diskutiert würden die unterschiedlichen Erfahrungen mit dem kirchlichen Wiederaufbau zum Teil im religionsfeindlichen oder areligiösen Umfeld in den ehemals kommunistischen Ländern im Osten Europas. Weiteres Thema seien die verschiedenartigen Beziehungen von Kirche und Staat.

Interessante Gespräche

Erwartet werden zu dem Treffen der Pastoraltheologe Jan Loffeld, der Kirchenhistoriker Tomas Petracek und der Religionssoziologe Detlef Pollack. Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch wird in seiner Funktion als Renovabis-Bischof anwesend sein. 

Geplant ist zudem eine öffentliche Abendveranstaltung in Kooperation mit der Freisinger Domberg-Akademie. Deren Direktorin Claudia Pfrang spricht zum Thema "Wo ist Gott heute?" mit dem Bischof von Pilsen, Tomas Holub, und dem bayerischen Kabarettisten Christian Springer.

Renovabis

Renovabis ist das jüngste der sechs katholischen weltkirchlichen Hilfswerke in Deutschland. Es wurde im März 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine mehrwöchige bundesweite Aktion. Sie endet jeweils am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland.

Der lateinische Name des Hilfswerks geht auf einen Bibelpsalm zurück und bedeutet "Du wirst erneuern".

 © Renovabis
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Quelle:
KNA