Das Jüdische Museum Berlin wurde nach langjährigen Debatten und vielen Kontroversen 2001 eröffnet. Ursprünglich sollte es eine Abteilung des landeseigenen Berlin Museums werden. Aber der erste Direktor W. Michael Blumenthal hatte andere Vorstellungen. Er setzte die Eigenständigkeit durch, letztlich übernahm der Bund das Museum. Es zog in das ursprüngliche Gebäude des Berlin Museums sowie einen Erweiterungsbau des Stararchitekten Daniel Libeskind ein.
Die Einweihung der ersten Dauerausstellung fand am 9. September 2001 statt. Zwei Tage später sollte das Museum für das Publikum öffnen, was aber infolge der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York verschoben wurde. Von der Eröffnung und bis zur umbaubedingten Schließung 2017 hatte das Museum nach eigenen Angaben mehr als elf Millionen Besucher.
Blumenthal leitete das Haus bis 2014. Sein Nachfolger, der Judaist Peter Schäfer, trat 2019 von seinem Amt zurück, nachdem es über eine Ausstellung zu Jerusalem, den Besuch des iranischen Kulturrats sowie einen Tweet zur Initiative Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) Kritik auch seitens des Staates Israel an der Museumsführung gegeben hatte. Seine Nachfolgerin ist die Niederländerin Hetty Berg, die 2020 die Leitung des Museums übernommen hat.
Nach drei Jahren Umbau eröffnet Berg am 23. August die neue Dauerausstellung unter dem Titel "Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland". Darüber hinaus gibt es die Kinderwelt "ANOHA" sowie die Akademie des Jüdischen Museums. (KNA / 18.08.2020)