Ricchi e Poveri sind wieder zu viert - Jubel in Sanremo

 (DR)

Mehr als 50 Jahre nach ihrer Gründung ist die italienische Band Ricchi e Poveri ("Che sarà"/"Mamma Maria") nach langer Trennung wieder in Originalbesetzung aufgetreten. Die vier Altstars - die zwei Frauen in rose und weiß - brachten die Halle in Sanremo zum Tanzen. Das Revival von Angela Brambati, Franco Gatti, Marina Occhiena und Angelo Sotgiu war einer der Höhepunkte im 70. Jahr des legendären Schlagerfestivals in der ligurischen Küstenstadt. Danach sang Softrocker Zucchero (64).

Die Gruppe war Ende der 60er Jahre entstanden. In den 80ern feierte sie auch in Deutschland Erfolge. Ricchi e Poveri (Reiche und Arme) traten in Sanremo und für Italien beim Eurovision Song Contest auf. Doch es kam zum Querelen, aus vier wurden erst drei. Später blieb ein Duo.

Für Streit habe gesorgt, dass Marina Occhiena eine Beziehung zu Angela Brambatis Mann begonnen haben soll, hieß es. Sie machte alleine weiter. "Marina wurde nicht rausgeschmissen", sagte Franco Gatti (77) jetzt der Zeitung "La Repubblica". "Marina hat Angela auch nichts gestohlen, sie hat ihr nicht den Mann gestohlen." Es werde viel Unsinn berichtet, das Leben halte für Jeden immer wieder Hindernisse bereit. Beim Auftritt jedenfalls strahlte das Quartett.

Das Musik-Festival, das auch als Bühne oder Spiegel Italiens bezeichnet wird, war am Dienstag gestartet. Es dauert bis Samstag. Die mehrstündigen Abendshows werden im Fernsehen übertragen, im öffentlich-rechtlichen Kanal Rai1. Nach dem Start, als neben aktuellen Größen und Newcomern Altstars wie Al Bano und Romina Power ("Felicita") auftraten, jubelte der Sender über Einschaltquoten von über 50 Prozent. Bei dem Song-Event werden auch die italienischen Teilnehmer für den ESC 2020 bestimmt.