Die Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Türkei werden das Land nach Einschätzung von Wahlsieger Recep Tayyip Erdogan auf Jahrzehnte hinaus beeinflussen. "Heute habt Ihr bei den Wahlen am 24. Juni, die das künftige halbe Jahrhundert, die das Jahrhundert unseres Landes prägen werden, wieder auf unserer Seite gestanden", sagte der bisherige und künftige Präsident bei seiner Siegesrede in Ankara. "Meine Brüder, die Sieger dieser Wahl sind die Demokratie, der Wille des Volkes und das Volk höchstpersönlich. Der Sieger dieser Wahl ist jeder einzelne unserer 81 Millionen Bürger."
Mit den Wahlen wurde die Einführung des von Erdogan angestrebten Präsidialsystems abgeschlossen. Erdogan wird künftig Staats- und Regierungschef und mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet. Das Amt des Ministerpräsidenten wird abgeschafft. Die Opposition hatte für den Fall eines Erdogan-Sieges vor einer "Ein-Mann-Herrschaft" gewarnt.
Erdogan hatte sich während der noch laufenden Auszählung zum Sieger erklärt. Kurz darauf bestätigte der Chef der Wahlkommission, Sadi Güven, dass Erdogan bei der Präsidentenwahl in der ersten Runde die absolute Mehrheit erzielt hat. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu hat das von Erdogans AKP angeführte Parteienbündnis bei der Parlamentswahl außerdem die absolute Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung gewonnen. (dpa/Stand 25.06.2018)