DOMRADIO.DE: Wann kommt es zu Einschränkungen am Dom?
Markus Frädrich (Medienreferent Kölner Dom): Wir bleiben erst mal ganz gelassen und schauen uns die Lage an. Wenn Sie auf unsere Webseite www.koelner-dom.de gehen, können sie sich da ja nicht nur sehr gut über die aktuellen Temperaturen im und am Kölner Dom informieren, sondern auch über die laufenden Windgeschwindigkeiten. Wenn man sich das im Moment anschaut, dann bewegen wir uns im Moment irgendwo zwischen 50 und 60 Stundenkilometern. Das ist schon sehr windig, aber jetzt noch nicht so akut gefährlich.
Da müssen wir die Entwicklung im weiteren Verlauf des Tages abwarten. Wenn es sich in Richtung Windstärke neun entwickelt, entspricht das der Windgeschwindigkeit zwischen 75 und 88 Stundenkilometern, dann werden die Kollegen der Dombauhütte tätig. Sie werden dann den Zugang zum Dom und sein Umfeld beschränken.
DOMRADIO.DE: Worin bestehen denn eigentlich die Risiken bei solch hohen Windgeschwindigkeiten?
Frädrich: Der Dom ist ein großes Gebirge mitten in einer Stadt. So ein Gebirge kann natürlich auch anfangen zu bröckeln. Es finden das ganze Jahr über Sichtkontrollen und andere Arten der Kontrolle statt, sodass eigentlich nichts passieren sollte. Dennoch ist es natürlich möglich, dass sich Steine lösen. Um diesen Gefahren Rechnung zu tragen, wird dann der unmittelbare Bereich am Dom abgesperrt. Weil wir im Moment auch keine andere Zugangsmöglichkeit haben außer über den Westen – begründet durch die Baustelle im Norden – wird wahrscheinlich auch der Zugang zum Dom gar nicht mehr möglich sein.
DOMRADIO.DE: Das heißt, es besteht Gefahr sowohl für die Passanten im und am Dom, als auch für den Dom selber. Denn auch er könnte ja Schaden nehmen, oder?
Frädrich: Das kommt natürlich immer ganz darauf an, wo dann die Teile, die sich lockern, landen. Natürlich könnten sie vor den Dom auf die Domplatte stürzen. Da ist es richtig, was sie gesagt haben. Man versucht natürlich, es so zu sichern, dass niemand, der vorbeigeht, gefährdet ist. Natürlich ist auch der Dom selber gesichert. Denn Teile, die abstürzen, könnten ja andere auch Teile des Doms treffen.
Das Interview führte Moritz Dege.