Philosophin untersucht den Hass und die Raffinesse seiner Tarnungen. Dabei plädiert sie für eine offene Diskussion in unserer Gesellschaft auch über die Verachtung, die mindestens ebenso gefährlich ist wie der Hass selbst.
In den Diskursen über Hass scheint es, als ob immer nur die anderen hassen, nicht aber man selbst. Hilge Landweer, Professorin für Philosophie an der Freien Universität Berlin, benennt die Transformationen, die der Hass durchläuft, um gesellschaftlich akzeptabel zu werden.
Dazu bedarf es genauer Beschreibungen von kollektiven Emotionen und Haltungen wie Überlegenheitsgefühlen, Verachtung, Empörung und Ressentiment. Manchmal wird der Hass mit diesen Gefühlen verwechselt, manchmal erfolgen echte Transformationen. Nicht in jedem Fall ist es weniger gefährlich, wenn Hass in Verachtung umgewandelt wird.
Prof. Landweer hielt ihren Vortrag im Rahmen des 25. Philosophicum Lech im September 2022.
Erstsendung: 04.12.2022