Die Wallfahrt nach Mekka, arabisch Haddsch, ist eine der fünf Grundpflichten des Islam. Laut Koran soll jeder Muslim und jede Muslimin einmal im Leben die heiligen Stätten besuchen, sofern er oder sie gesundheitlich und finanziell dazu in der Lage ist. Der Haddsch findet jährlich an den festgelegten Tagen des islamischen Monats Dhu l-hidscha statt. Zuvor begibt sich der Pilger in einen rituellen Weihezustand (ihram), äußerlich erkennbar an der Kleidung aus weißen Tüchern.
Während der rund siebentägigen Pilgerfahrt folgt eine Reihe genau festgelegter Rituale wie das siebenmalige Umschreiten der Kaaba sowie die Wanderung und das Gebet an bestimmten Orten der Umgebung.
Höhepunkt ist am 10. Dhu l-hidscha der Beginn des viertägigen Opferfestes, des höchsten islamischen Feiertags, der an Abrahams Bereitschaft zur Opferung seines Sohnes erinnert und von Muslimen weltweit gefeiert wird. Von den Tausenden geschlachteten Opfertieren essen die Pilger nur einen Teil und spenden den Rest an die Armen.
Wer die Wallfahrt absolviert hat, genießt unter Muslimen hohes Ansehen und darf den Ehrentitel "Hadschi"führen. Moderne Verkehrsmittel und der gewaltige Ausbau der Infrastruktur durch Saudi-Arabien ermöglichen heute Pilgerzahlen von bis zu drei Millionen pro Jahr. Für das Königreich ist die Wallfahrt somit auch ein riesiger Wirtschaftsfaktor. (KNA/dpa)