Reportage

Papst Wochenende im Zeichen von Fatima

Am 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung von Fatima hat Papst Franziskus am Wochenende in Fatima die beiden Seherkinder Jacinta und Francisco (Marto heiliggesprochen. Indem die Jungfrau Maria ihnen den Weg zum Meer des Lichtes Gottes gewiesen habe, habe sie ihnen die Kraft gegeben, «Widrigkeiten und Leiden zu überwinden», so Franziskus am Samstag bei der Messe vor der Basilika in dem portugiesischen Wallfahrtsort vor einer halben Million Gläubigen. Die Erfüllung christlicher Pflichten setze eine Mobilisierung gegen die Gleichgültigkeit in Gang, die unser Herz erstarren lasse, betonte das Kirchenoberhaupt. Die beiden Hirtenkinder hatten vor 100 Jahren gemeinsam mit ihrer Cousine ein halbes Jahr lang die Marienerscheinungen erlebt. Sie waren bereits im Kindesalter gestorben. Für ihre Cousine läuft ein Seligsprechungsverfahren. Bei einer Begegnung mit Kranken in Fatima betonte Franziskus anschließend, Jesus sei in ihren Wunden verborgen aber gegenwärtig. Auf seinem Rückflug nach Rom äußerte sich der Papst vor mitreisenden Journalisten zu seiner bevorstehenden ersten Begegnung mit US-Präsident Donald Trump am 24. Mai. Er hoffe auf «zumindest teilweise geöffnete Türen», sagte Franziskus. Beim Mittagsgebet Regina Coeli auf dem Petersplatz in Rom sagte der Papst mit Blick auf seinen Besuch im portugiesischen Fatima, auch gegenwärtig seien Gebet und Buße nötig, um die Gnade der Bekehrung und ein Ende der «absurden Konflikte» zu erflehen, die «das Antlitz der Erde entstellen». Franziskus nannte die beiden Kinder sowie die dritte Seherin «glaubwürdige Zeugen der Erscheinungen» und «Modelle des christlichen Lebens». Zudem rief er zum Gebet um ein Ende der Konflikte im Nahen Osten auf. Zum Muttertag verlangte er in seiner Ansprache mehr staatliche Rücksicht auf Bedürfnisse von Müttern. Die Gläubigen rief er auf, mit Dankbarkeit und Liebe an alle Mütter zu denken und sie dem Schutz der Muttergottes anzuvertrauen.

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