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Papst warnt vor Vorverurteilungen

Papst Franziskus hat davor gewarnt, ganze Regionen oder Personengruppen mit dem Bösen zu identifizieren. Die Grenze zwischen Gut und Böse gehe durch das Herz jedes Menschen, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Beide Wirklichkeiten seien ineinander verwoben und verlangten «die schwierige Aufgabe der Unterscheidung». Das letzte Urteil liege bei Gott. Auch innerkirchlich mahnte er zu Geduld mit negativen Erscheinungsformen. Die Kirche dürfe «keine Angst haben, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn sie die Windeln ihrer Kinder wäscht», sagte der Papst. Einer solchen Haltung sei der Vorzug zu geben vor einer «Kirche der Reinen, die beansprucht, vor der Zeit zu urteilen, wer im Reich Gottes steht und wer nicht». Nur das Schlechte außerhalb seiner selbst zu sehen, bedeute, «nicht die Sünde anerkennen zu wollen, die es auch in uns gebe. Christen sollten sich bewusst sein, dass «nicht nur Schmutz und Böses» sie umgäben, sondern auch das Gute und Schöne. Es gelte «die Werke Satans aufzudecken», vor allem aber auf das Handeln Gottes in der Geschichte zu vertrauen, sagte Franziskus.

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