Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat den Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei als zynisch und inhuman verurteilt. Es sei "eine Schande für Europa, dass wir mit einem solchen Land solche Abkommen schließen, damit wir hier augenscheinlich weiter in einer geschlossenen Gesellschaft unserem Wohlstand frönen können", sagte Woelki am Donnerstagabend in Köln. Europa schotte sich in den letzten Monaten wieder verstärkt ab und werde zunehmend zu einer Festung. Woelki kritisierte auch Pläne, Flüchtlinge in sogenannten Hotspots in Afrika festzuhalten und dort ihr Asylrecht zu prüfen. Eine Politik zu loben, die die Zahlen an Migranten um den Preis senke, dass diese in Lagern an der afrikanischen Küste in Hotspots unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten werden, könne nur als zynisch bezeichnet werden, sagte der Kardinal auf einem Medienempfang. Eine solche Gesellschaft, die in Wohlstand lebe und beim Flüchtlingselend wegsehe, könne ihm keine Heimat sein. Er schäme sich als Christ "für Manches, wofür Politiker gegenwärtig immer wieder einstehen und werben".
Woelki kritisiert Flüchtlingsdeal
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