Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat sich für verpflichtende Besuche in KZ-Gedenkstätten ausgesprochen. Die Idee halte er "prinzipiell für gut", sagte Schuster am Mittwoch im Deutschlandfunk. Er plädierte dafür, den Besuch aller Schüler höherer Schulklassen und aller Schulgattungen obligatorisch festzulegen. Wichtig sei zudem eine entsprechende Vorbereitung.
Auch könne man Menschen verpflichten, die in Deutschland Asyl beantragten, führte Schuster weiter aus. Auch für diese gesellschaftliche Gruppe erachte er einen Besuch für sinnvoll und wirkungsvoll. Jeder, der dauerhaft in Deutschland leben wolle, müsse sich mit der Geschichte des Landes identifizieren, sagte Schuster. Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hatte sich am Wochenende angesichts aktueller antisemitischer Vorfälle in Deutschland für Pflichtbesuche in ehemaligen Konzentrationslagern ausgesprochen.