Reportage

Keine Änderung des Vaterunsers in Deutschland

An der bisherigen Fassung des Vaterunsers wird die Deutsche Bischofskonferenz nichts ändern. Sie hat jetzt mitgeteilt, dafür spreche auch die konfessions- und länderübergreifende Einheitlichkeit des Gebets. Papst Franziskus hatte im Dezember eine Debatte ausgelöst, indem sich für eine Änderung des Vaterunsers ausgesprochen hatte. Dabei hatte er dafür geworben, den Passus «Und führe uns nicht in Versuchung» zu ändern, weil Satan, nicht aber Gott in Versuchung führe. In Bezug auf den Änderungsvorschlag erklärten die deutschen Bischöfe jetzt, bei näherer Betrachtung ergebe sich jedoch, dass sehr gewichtige Gründe dagegenspräche, unter anderem theologische. Aus der Bitte «Führe uns nicht in Versuchung» spreche nicht der Verdacht, Gott könne wollen, dass ein Mensch scheitere, sondern der Glaube an seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Papst Franziskus hatte hingegen angeregt, den Passus «Und führe uns nicht in Versuchung» durch «Und lass uns nicht in Versuchung geraten» zu ersetzen. Im Gegensatz zur deutschen Kirche werden Italiens Katholiken in ihren Gottesdiensten das Vaterunser bald in etwas veränderter Form beten. Ab Herbst soll es heißen: «und verlasse mich nicht angesichts der Versuchung» anstatt wie bisher «und führe uns nicht in Versuchung». Dies geschehe nicht aufgrund eines Fernsehinterviews mit Papst Franziskus Anfang Dezember, vielmehr hätten die italienischen Bischöfe diese Übersetzung bereits für ihre Bibelübersetzung des Jahres 2008 beschlossen. Und diese solle nun in die dritte Ausgabe des Römischen Messbuchs für Italien einfließen, hieß es.

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