Nach dem Beispiel der Jünger seien die Priester angehalten, den Sendungsauftrag des Auferstandenen auszuführen, betonte Woelki. Der Erzbischof zitierte dazu die vier entscheidenden Verben am Ende des Matthäusevangeliums: "Geht, macht, tauft, lehrt." Aus diesem Pastoralprogramm wachse alles andere hervor, erklärte Woelki und forderte eine "neue Evangelisierung" die "dringend benötigt" werde.
Die Kirche sei "krank, so krank, dass sie in der Gefahr stehe, zu sterben", so der Kardinal. Um als wachsende Kirche wieder zu gesunden und lebendig zu werden, brauche es Orte geteilten Glaubens.
"Erfahrungsräume des Christlichen"
Laut Woelki geht es deshalb darum, "Erfahrungsräume des Christlichen" zu entdecken, zu stärken oder neu einzurichten. Denn dort lernten Gläubige, Gott zu suchen und zu finden.
Der Kardinal wandte sich direkt an die anwesenden Priester mit den Worten: "Als ihr Bischof möchte ich Sie heute bitten: Geben Sie dieser Bereitschaft noch mehr als bisher ihr Gesicht." In Pfarreien, Seelsorgebereichen und Sendungsräumen müsse Wachstum im Glauben gefördert werden, so Woelki.
Er mahnte zudem, die Eucharistie noch mehr als bisher so zu feiern, dass in ihr erfahrbar werde, was Christsein und Kirche bedeute; die Freude, von Gott geliebt und erlöst zu sein. "Nur so werden Menschen wieder ihren Platz in der Kirche finden", betonte der Kölner Erzbischof.
DOMRADIO.DE übertrug die Kölner Chrisam-Messe am Montag der Karwoche. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich.