Reportage

Kritik von Caritas und Parteien an Gipfel

Vertreter von Parteien im EU-Parlament sowie Caritas Europa sehen die Schlussfolgerungen des EU-Gipfels überwiegend kritisch. Besonders die Ausschiffungsplattformen seien eine neue Entwicklung und könnten eine rote Linie überschreiten, sagte die Expertin für Asyl und Migration bei Caritas Europa, Leila Bodeux, der Katholischen Nachrichten-Agentur. Für eine abschließende Bewertung seien jedoch noch zu wenige Details bekannt.

Nicht realistisch sei zudem die Idee, Schutzbedürftigen von diesen Plattformen über ein Neuansiedlungsprogramm in der Europäischen Union Asyl zu gewähren. Weltweit müssten 1,3 Milliarden Menschen umgesiedelt werden; das Angebot der EU-Staaten, 50.000 Menschen aufzunehmen, sei ein Tropfen auf den heißen Stein, so die Caritas-Expertin. Besorgt zeigte sich Bodeux ebenfalls über die "kontrollierten Zentren", die in der EU eingerichtet werden sollen.

Unklar ist derzeit, ob diese Zentren geschlossen sein sollen. Menschen sollten nicht gefangen gehalten werden, nur weil sie Migranten seien, so Bodeux.

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